Magellan Netzwerke unter neuem Dach

Fernao Networks stellt sich vor

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Die Fernau Networks Holding besteht seit 2015. Seitdem hat sie im Stillen mehrere IT-Dienstleister aufgekauft. Die bieten jeweils zum Portfolio von Magellan Netzwerke, dem ersten Fernao-Unternehmen, komplementäre Services und Expertise. Auf der it-sa ging Fernao Networks nun erstmals unter eigenem Namen an die breite Öffentlichkeit.

Wer sich ein bisschen in der Geschichte der großen Seefahrer auskennt, weiß: Fernao Magellan - beziehungsweise ganz korrekt auf Portugiesisch Fernão de Magalhães - ist der in Deutschland als Ferdinand Magellan bekannte Entdecker, der die Magellan-Straße an der Südspitze Südamerikas fand und dessen Expedition die erste Weltumsegelung gelang. Und wer sich ein bisschen im deutschen IT-Security- und Netzwerk-Markt auskennt, weiß mit dem Namen Magellan Netzwerke etwas anzufangen.

Mit diesem Hintergrundwissen aus beiden Bereichen lässts auch dann auch verstehen, warum Magellan auf der it-sa 2019 auf einem großen Stand mit dem Logo von Fernao Networks präsent war: Magellan operiert nun offiziell unter dem Dach der 2015 gegründeten Fernao Networks Holding, tritt aber ebenso wie die anderen Firmen der Holding weiterhin unter eigenem Namen auf.

David Friesen, Director Sales bei Magellan Netzwerke, trat mit seinem Unternehmen auf der it-sa erstmals vor breitem Publikum unter dem Dach von Fernao Networks auf.
David Friesen, Director Sales bei Magellan Netzwerke, trat mit seinem Unternehmen auf der it-sa erstmals vor breitem Publikum unter dem Dach von Fernao Networks auf.

Das Konstrukt erscheint auf den ersten Blick komplex, folgt aber einer einfachen Logik: Seit 2016 wurden von der Fernao Networks Holding gezielt Firmen aufgekauft, die Portfolio, Leistungsumfang und Expertise von Magellan verbreitern. Nie war es dabei das Ziel, sich durch die Übernahme von Mitbewerbern zu vergrößerten, immer bestand die Absicht, bisher nicht abgedeckte Tätigkeitsfelder neu zu erschließen.

Den Anfang machte 2016 Cano Systems aus Recklinghausen, ein alteingesessenes Systemhaus für Telekommunikation und Netzwerke, dass sich inzwischen als Spezialist für den digitale Arbeitsplatz positioniert. Es folgten unter anderem die Übernahmen von Somnitec, ein Schweizer Spezialisten für IT-Infrastruktur-Outsourcing und Cloud-Lösungen, Data Direct, IT-Concepts, ein inzwischen als Wenovate agierender Spezialist für Cloud, IoT und Identity, der Berliner IT-Dienstleister Globits und die auf Anwendungssicherheit und Pentests spezialisierten Experten von Optimabit und dem Netzwerk-Spezialisten Netzwerk Kommunikationssysteme GmbH aus Barleben.

Die in den vergangenen Jahren verfolgte Buy-and-Built-Strategie von Fernao Networks im Überblick.
Die in den vergangenen Jahren verfolgte Buy-and-Built-Strategie von Fernao Networks im Überblick.
Foto: Fernao Networks

"Bei allen Übernahmen ging es entweder darum, neue Kompetenzen entwickeln oder zu übernehmen, oder sie in neuen Regionen und größerem Maßstab auf die Straße zu bringen" erklärt David Friesen, Director Sales bei Magellan Netzwerke, die Buy-and-Built-Strategie von Fernao Networks der vergangenen Jahre gegenüber ChannelPartner.de auf der it-sa.

Auf diese Weise wuchs die Zahl der Mitarbeiter der Fernao-Gruppe in den vergangenen Jahren von 75 auf über 550. Der Umsatz konnte im durchschnittlich pro Jahr um fast 40 Prozent auf rund 120 Millionen Euro gesteigert werden, der Rohertrag sogar um 45 Prozent. Das durchschnittliche EBITDA-Wachstum lag über den gesamten Zeitraum gesehen bei 22 Prozent. Auch bei den Kunden kommt das neue Konzept offenbar gut an: 2019 wählten sie in einer von COMPUTERWOCHE und ChannelPartner durchgeführten Umfrage Fernao Networks zum "Aufsteiger des Jahres".

Neben Support-Standorten in Köln, Essen, Hamburg, Berlin, Jena und Freiburg ist Fernao seit der Übernahme von Data Direct auch in China vertreten - weniger um chinesische Firmen zu bedienen, als um deutschen Firmen mit Standort in China zur Seite zu stehen. Ein Standort im kanadischen Vancouver wird gerade aufgebaut. Über den will das Unternehmen dann technisch hochqualifizierten Support auch in deutscher Sprache rund um die Uhr erbringen. Dazu erhalten Mitarbeiter die Möglichkeit, an die kanadische Westküste zu übersiedeln.

Zur Startseite