Fernsehen kompromisslos

29.03.2006

VON HANS-JÜRGEN HUMBERT

Mit zwei Rückprojektionsfernsehern will JVC den Fernsehmarkt aufmischen. Dank einer neuen Technologie sollen sie beste Bildqualität auch bei Tageslicht liefern können.

Atemberaubende Bildqualität verspricht JVC mit seinen beiden neuen Großformatfernsehern. Mit Bildgrößen von 70 beziehungsweise 56 Zoll, das entspricht Bilddiagonalen von 178 und 142 cm und recht flacher Bauform will das Unternehmen ein neues Kapitel in der Heim-TV-Welt aufschlagen.

Die beiden Geräte arbeiten nach dem Rückprojektionsverfahren mit einem integrierten Beamer, während bei einem normalen Projektor dem Hersteller die Auswahl des Projektionshintergrundes aus der Hand genommen wird. Schließlich bestimmt der Anwender selbst, ob er den Film auf eine Wand, ein Betttuch oder eine hochwertige Leinwand projizieren will. Je nach verwendetem Untergrund können die Ergebnisse gravierende Qualitätsunterschiede aufweisen. Nicht so bei einem Rückprojektionsgerät. Hier sind Leinwand, Optik und Position des Beamers schon vom Hersteller optimal aufeinander abgestimmt. Deshalb kann in diesem Fall auch JVC für beste Qualität garantieren.

Neue Technologie

Beide neuen Fernsehgeräte arbeiten mit der von JVC als HD-ILA bezeichneten Reflexionstechnologie. Der eingesetzte LCOS-Chip vereint die Vorteile der DLP-Technologie mit den geringeren Produktionskosten eines LCD-Panels.

Das 56-Zoll-Modell nimmt mit einer Helligkeit von bis zu 900 Candela pro Quadratmeter sogar den derzeitigen Spitzenplatz bei dieser Geräteklasse ein, so das Unternehmen.

Im Gerät sind jeweils drei D-ILA-Chips, für jede Grundfarbe einer, integriert. Da jetzt kein Farbrad für die Farbdarstellung mehr notwendig ist, kann der oft störende "Regenbogeneffekt" eines DLP-Beamers mit einem 1-Chip-System gar nicht erst auftreten. Die Auflösung der drei LCOS-Chips beträgt jeweils 1.280 x 720 Pixel. Die optische Zusammenführung der drei einfarbigen Bilder übernimmt eine hochwertige Optik mit einem Prisma und zwölf einzelnen Linsen.

Weiterer Vorteil von LCOS: Bei dieser Technologie sind die elektrischen Schalter im Chip für die jeweiligen Pixel hinter dem Substrat angeordnet. Ein LCD-Panel dagegen arbeitet transmissiv, die Schalter liegen im Lichtweg und verschlechtern so die Bildqualität. Im LCOS-System lassen sich deshalb die einzelnen Pixel extrem dicht nebeneinander anordnen. Die Folge: brillante Bilder ohne Fliegengitter-Effekt.

Das Unternehmen weist zudem auf eine lange Lebensdauer der D-ILA-Chips hin. Außerdem soll diese Technologie nur geringe Alterungserscheinungen zeigen.

Geringe Leistungs-aufnahme

Aufgrund der kleinen Lichtwege in einem Rückprojektionsfernseher kann eine Lampe mit geringerer Leistungsaufnahme eingebaut werden. Sind in einem Beamer Hochleistungslampen mit über 1.000 Watt keine Seltenheit, reicht hier eine mit knapp 200 Watt locker aus. Trotzdem erzielt sie eine strahlende Bildhelligkeit. Außerdem kann sie, anders als bei einem Beamer, vom Anwender selbst ausgewechselt werden.

Die Gesamtleistungsaufnahme des Gerätes liegt bei zirka 187 Watt und beträgt damit nur ein Drittel eines Beamers.

Die von JVC entwickelte "D.I.S.T. Technologie" soll Videosignale verlustfrei in 720p- oder 1080i-HD-Signale umwandeln. Ein leistungsfähiger RF-Rauschunterdrückungsprozessor soll automatisch Störrauschen entfernen, welches etwa durch schwache Antennensignale verursacht wird.

Als Anschlüsse stehen den neuen D-ILA-Hybrid-TVs unter anderem HDMI mit HDCP-Eingang und ein 15-Pin-D-Sub-PC-Eingang zur Verfügung.

Fernsehen ohne Kompromisse

Mehrfachbild-Funktionen, wie zum Beispiel PAP (Picture-and-Picture) ermöglichen die gleichzeitige Wiedergabe von zwei Programmquellen (TV-Bild und DVD) in zwei identischen, nebeneinander angeordneten Fenstern. Dabei kann der Ton des Haupt- oder Zweitbildes auf den TV-Lautsprecher geschaltet werden.

Die "Multi Index"-Funktion scannt die Programme nacheinander in zwöf separaten Fenstern und bietet so die Möglichkeit, per Fernbedienung das gewünschte Programm zu sichten und auszuwählen. Beide TVs bieten zudem sechs Darstellungsmodi.

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