Festnetz in Not: Massive Konkurrenz durch Kabel und Mobilfunk

14.09.2005
Im Rahmen der Studie "Telco Trend 2005", die die Unternehmensgruppe Steria Mummert Consulting durchgeführt hat, zeichnet sich ab, dass Kabelnetzbetreiber und Mobilfunkunternehmen dem Festnetz zunehmend Konkurrenz machen.

Im Rahmen der Studie "Telco Trend 2005", die die Unternehmensgruppe Steria Mummert Consulting durchgeführt hat, zeichnet sich ab, dass Kabelnetzbetreiber und Mobilfunkunternehmen dem Festnetz zunehmend Konkurrenz machen.

94 Prozent der Fach- und Führungskräfte von Telekommunikationsunternehmen gehen demnach davon aus, dass die Wechselbereitschaft von Kunden mit analogem Anschluss zu Anbietern mit kostengünstigen Breitbandangeboten wächst. So sollen beispielsweise 6,5 Milliarden Euro in Westeuropa im Jahr 2009 mit Internet, Telefonie und TV über das TV-Kabel umgesetzt werden.

Damit würde sich der Erlös aus der Datenübertragung im Kabelnetz binnen vier Jahren verfünffachen: Bereits für 2005 gehen Experten von einem Umsatz von 1,3 Milliarden Euro aus.

83 Prozent der Telekommunikationsunternehmen wollen in den nächsten drei Jahren verstärkt in die Bindung ihrer Bestandskunden investieren, weil der Wettbewerbsdruck in der Branche steigt.

Schon heute haben mehr als 45 Millionen Kunden in Deutschland, Großbritannien, Südkorea und den USA bereits ihre Festnetzanschlüsse abgemeldet, um ausschließlich mobil zu telefonieren.

Jeder zweite Handybesitzer würde zudem laut Studie seinen Mobilfunkanbieter wechseln, um mit seinem Handy zu Hause oder im öffentlichen WLAN-Netz zu Festnetzpreisen anzurufen.

Die Konkurrenz zum Festnetzanschluss kommt jedoch nicht nur aus der Mobilfunkbranche, sondern auch aus den Reihen der TV-Kabelnetz-Betreiber. Sie arbeiten mit Hochdruck daran, ihre Netze rückkanalfähig auszubauen und damit telefonie- und internettauglich zu machen.

Und das würde in Deutschland ein wahren Internet-Hype auslösen. Jeder achte Nutzer bemängelt nämlich derzeit, dass ein fehlender Breitbandanschluss ihn bisher daran hindert, das Internet stärker und besser zu nutzen. In Deutschland besitzen laut Steria Mummert Consulting nur 17 Prozent der Haushalte einen schnellen Internetzugang. Nach der Umrüstung der Kabelnetze werden hingegen sieben von zehn Haushalten Breitbandkabel zum Fernsehen, Telefonieren und Surfen zur Verfügung stehen.

Die Folgen sind absehbar: Der Analoganschluss hat ausgedient. Internettelefonie per Handy und das Surfen und Anrufen per TV-Kabel gewinnen vor allem durch geringere Gebühren Marktanteile. 65 Prozent der Fach- und Führungskräfte von Telekommunikationsunternehmen glauben, dass ein günstigerer Preis für die Nutzer ausreichend Anreiz bietet, das Unternehmen zu wechseln. (go)

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