Festplattengeschäft leidet unter Prozessorknappheit

06.02.2000
Die fehlenden Intel-Prozessoren beeinträchtigen nun auch das Geschäft mit Festplatten. Während der Absatz an Integratoren starke Einbußen zu verzeichnen hat, steigt das Geschäft im Nachrüstmarkt leicht an.

Marcus Danner bringt die Lage im Festplattenhandel auf den Punkt: "Der Markt leidet darunter, dass Intel nicht genügend Prozessoren liefern kann", sagt der Absatz-Manager von Computer 2000. Bei Actebis sehen die Verantwortlichen noch ein zusätzliches Problem: "Wir beobachten, dass viel Grauware angeboten wird, vermutlich von OEMs, die nicht ausreichend CPUs haben", analysiert Martin Schönemann, European-Product-Manager Storage.

Der Actebis-Manager weiter: "Zudem gibt es sehr viele Kapazitätspunkte, die die Kaufentscheidung nicht gerade erleichtern. Unsere Fachhandelskunden kaufen sehr verhalten ein: lieber mehrmals pro Woche, aber dafür in kleineren Mengen - vor allem deshalb, weil es fast jeden Tag neue Preise gibt." Die Nachfrage ist zurzeit geringer als erwartet, erklärt Otto Hinteregger, Direktor Vertrieb & Marketing bei Fujitsu. "Der entsprechende Absatz kann momentan nur durch Sonderaktionen gesteigert werden."

Schönemann kann dem Jahr 2000 bisher nichts Positives abgewinnen. "Der Markt ist momentan sehr schwach - das erste Quartal war schon schwach, aber der April war noch schwächer", so die deutliche Einschätzung des Actebis-Managers. Holger Riemer, Director Hard Disc & CD-ROM bei Ingram Macrotron, sieht die Sache dagegen anders. "Wir sind bisher außerordentlich zufrieden mit den Ergebnissen der ersten beiden Quartale."

Wie es scheint, hat der Fachhandel dieses Mal die Allokation selbst beendet. Zu Jahresbeginn waren Kapazitätsgrößen unter 15 GB Hersteller-übergreifend knapp. Mittlerweile hat sich die Lage diesbezüglich sichtlich entspannt, was in erster Linie an der schleppenden Nachfrage liegen dürfte. Während das Geschäft mit Integratoren stark zurückgegangen ist, ist der Absatz in den Nachrüstmarkt leicht gestiegen. Dadurch hat sich das Segment gedreht. "Festplatten mit Kapazitäten zwischen 4 und 13 GB sind in Mengen verfügbar", erklärt CTT-Chefeinkäufer Rigo Klemm. "Dafür sind Laufwerke ab 20 GB knapp. Die Nachfrage nach schnellen Laufwerken mit 7.200 Umdrehungen pro Minute und hohen Kapazitäten hat sehr stark zugenommen", sagt Klemm. (kfr)

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