Ein Brand im japanischen Hauptwerk von Asahi Glass, nach Corning zweitgrößter LCD-Mutterglashersteller, könnte vorübergehend die Lieferungen an Sharp stören, wird aber sonst wenig Auswirkungen auf die weltweite LCD-Industrie zeigen, zumal die meisten Hersteller wegen Überkapazitäten schon ihre Produktion herunterschrauben.
Bekannt geworden ist Asahi Glass in Europa unter anderem wegen einer saftigen Geldstrafe im Zusammenhang mit Preisabsprachen und - für die Deutschen noch viel wichtiger - als Lieferant für die fluoreszierenden ETFE-Folien der Münchner Allianz-Arena. Asahi soll bei solchen Äthylen bzw. Ethylen-Tetrafluorethylen-Folien weltweit führend sein.
Laut Daiwa Institute of Research liefert Asahi aus dem größten Werk 4,3 bis 5,3 qm große Glassubstrate (Muttergläser) für 7G- bis 8G-LCD-Panel-Produktionsstraßen. Dem Bericht zufolge wird es noch zwei bis drei Monate dauern, bis die Asahi-Produktion nach dem Brand wieder normal läuft.
Taiwans führende LCD-Panel-Hersteller AUO und CMO sehen von dem Feuer bei Asahi Glass eher Sharp als sich selbst betroffen.
Asahi Glass kam im ersten Quartal 2008 als Lieferant für LCD-Muttergläser auf einen Marktanteil von 24 Prozent. (kh)