Fibre Channel für unter 4.000 Euro

01.04.2004
Auf der Cebit 2004 hat Hewlett-Packard Lowend-Fibre-Channel-Switches des OEM-Partners Brocadegelauncht. Die Geräte sollen auch kleinen und mittelständischen Unternehmen den Einstieg ins Storage Area Networking schmackhaft machen. Von ComputerPartner-Redakteur Dr. Thomas Hafen

Hohe Investitionskosten stellten bisher eine der größten Einstiegshürden ins Storage Area Networking (SAN) dar. Dies will Brocade nun mit preisgünstigen Fibre-Channel-Switches ändern. Auf der Cebit 2004 launchte allerdings nicht der Hersteller selber, sondern OEM-Partner Hewlett-Packard als Erster Lowend-Varianten des Speicherspezialisten mit 8 beziehungsweise 16 Ports. Brocade wird die Geräte unter dem eigenen "Silkworm"-Label erst Anfang April 2004 zur Storage Networking World offiziell vorstellen.

Die von HP "Storageworks SAN Switch 2/8V" beziehungsweise "2/16V" genannten Geräte sollen vor allem kleineren Unternehmen den Einstieg in Fibre Channel Storage Area Networks (FC-SAN) erleichtern. Mit Listenpreisen ab 3.500 Euro sind die Geräte deutlich billiger als bisherige Einsteiger-Switches. Die Hersteller reagieren damit auf die zunehmende Verfügbarkeit von ISCSI-Komponenten (Internet Small Computer Interface System), die den Aufbau preiswerter SANs auf der Basis vorhandener IP-Strukturen ermöglichen. Neue Preismodelle und Erleichterungen beim Netzmanagement sollen nun verhindern, dass die weniger zahlungskräftige Klientel vom Fibre-Channel- ins IP-Lager abwandert.

Grundkonfiguration nur für Zwei-Switch-Fabrics

Beide Switches verfügen über Universal Ports mit automatischer Bereichserkennung für 1-GBit/s- und 2-GBit/s-Fibre-Channel-Anschlüsse (vollduplex) und sind vor allem für den Einsatz im Edge-Bereich eines SAN konzipiert. Die Geräte sind mit derselben Firmware wie die teureren Brocade-Produkte ausgestattet, können aber nur in einer Fabric mit maximal zwei Switches betrieben werden. Gegen Aufpreis lassen sich die Gerät allerdings per Software-Code für größere Netzstrukturen freischalten, ohne dass der Betrieb unterbrochen werden muss. Nach Freischaltung werden Full-Fabric-Architekturen mit bis zu 239 Switches unterstützt.

HP bietet außerdem ein "Power Pack" im Bundle mit der Hardware an, das Software für Verwaltung und Überwachung enthält. Über das Pack lässt sich das Management in den "HP Openview Storage Area Manager" integrieren. Er ermöglicht es dem Administrator, das gesamte SAN von einer Konsole aus zu verwalten.

Wegwerf-Konzept verbilligt Produktionskosten

Um Kosten zu sparen, hat der Hersteller auf auswechselbare Teile weitgehend verzichtet. Nur die SFP-Transceiver (Small Form-Factor Pluggable) lassen sich noch austauschen. Fallen Lüfter oder Netzteil aus, muss dagegen das gesamte Gerät ersetzt werden. Immerhin sind beide Komponenten beim 16-Port-Switch redundant ausgelegt. Wer die 8-Port-Variante einsetzt, muss dagegen auf die zusätzliche Ausfallsicherheit durch ein zweites Netzteil verzichten.

<b>Kurzgefasst</b>

Hersteller: Hewlett-Packard/Brocade

Produkt: Storageworks SAN Switch 2/8V und 2/16V

Produktgruppe: Netzwerkkomponenten

Verfügbarkeit: ab sofort

Preise: 3.518 Euro (2/8V), 8.192 Euro (2/16V)

+ sehr preiswerte Fibre-Channel-Switches

+ Software-Upgrade möglich

- keine austauschbaren Komponenten

- keine redundante Stromversorgung (2/8V)

Meine Meinung: Preiswerte Switches allein machen noch kein SAN. Für kleine Unternehmen bleiben die Investitionskosten weiterhin ein Knackpunkt.

www.hp.com/go/storage

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