Internationale Investoren kehren zurück

Finanzierungen für deutsche Start-ups steigen sprunghaft

21.10.2024
Die Gründerbranche hat mit dem Zinsanstieg schwierige Zeiten hinter sich. Nun fließt das Geld für Start-ups wieder üppiger. Ein Grund: Wichtige internationale Investoren kehren zurück.

Deutsche Start-ups erholen sich von ihrer Finanzierungskrise. Im dritten Quartal stiegen die Investitionen von Geldgebern in Wachstumsfirmen sprunghaft, wie eine Analyse der Förderbank KfW zeigt. Das Volumen lag demnach bei 2,5 Milliarden Euro, ein Plus von 50 Prozent zum Vorquartal und der höchste Wert seit dem zweiten Quartal 2022.

Start-ups kommen wieder leichter an Geld.
Start-ups kommen wieder leichter an Geld.
Foto: Stock Rocket - shutterstock.com

Auch die Zahl der Finanzierungsrunden wuchs laut KfW zum Vorquartal deutlich um 40 Prozent auf 280, darunter fünf sehr große Deals. Damit gab es in den ersten drei Quartalen 885 Transaktionen, bei denen Investoren Wagniskapital an Start-ups gaben. Besonders Geldgeber aus den USA waren im dritten Quartal hierzulande aktiv, gefolgt von deutschen Investoren.

Das mache Hoffnung auf einen starken Jahresabschluss, sagte Steffen Viete, Experte für Wagniskapital bei KfW Research. Mit Leitzinssenkungen der EZB und der Zinswende in den USA habe sich das Umfeld deutlich verbessert.

Sinkende Zinsen helfen Gründerbranche

Ein rasanter Zinsanstieg hatte deutschen Start-ups zu schaffen gemacht. Der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY zufolge sammelten sie 2023 rund sechs Milliarden Euro Wagniskapital ein, 39 Prozent weniger als im Vorjahr. Im ersten Halbjahr 2024 deutete sich bereits eine Erholung an.

Wagniskapital, mit denen sich spezialisierte Fonds oder Konzerne an Start-ups beteiligen, gilt als Schlüssel für Wachstum in der Gründerbranche. Viele deutsche Start-ups kommen in der frühen Wachstumsphase an Geld, bei großen Finanzierungsrunden sind sie aber meist auf angelsächsische Anleger angewiesen. Bei den Wagniskapital-Investments hinkt Deutschland den USA, Großbritannien und auch Frankreich hinterher. (dpa/ad)

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