Finanzsoftware

21.02.1997

MÜNCHEN: Erhebliche Zuwächse im schwierigen national zu lokalisierenden europäischen Markt für Finanzsoftware prognostiziert der englische Marktforscher Frost & Sullivan. So soll dieser Markt, der Spezialprogramme für Speicherung, Abwicklung und Analyse von Unternehmensbuchhaltung umfaßt und in dem SAP, Oracle und die Sage Group 52,5 Prozent Marktanteile innehalten, von 850.000 Millionen Dollar Umsatz im Jahr 1995 auf fast 2,2 Milliarden Dollar Umsatz innerhalb der nächsten fünf Jahre anwachsen.

Als Gründe für diesen 2,5fachen Zuwachs geben die Marktforscher in absteigender Gewichtung an: Globalisierung der Unternehmen und damit einhergehend gleiche Buchführungsprinzipien nach amerikanischem Muster, Umstrukturierungen im Management und systematisches Controlling sowie die Einführung von Client-Server-Technologien und objektorientierter Software.

Im Zusammenhang mit dem Vormarsch von Controllinginstrumenten zur Feindiagnose der Wertschöpfungskette stellten die Londoner bei ihrer Unternehmens- und Herstellerbefragung fest, daß Controlling sich zunehmend auf Analyseinstrumente stützt. So nimmt auch das Geschäft mit lokal durch Software aufgewerteten Rechnern zu, während Server-Software sich auf eine Stagnation gefaßt machen müsse. 1995 bestritt letztere mit 72,6 Prozent Anteil am Gesamtmarkt den Löwenanteil; auf Client-Software, entfielen die übrigen 27,4 Prozent Anteile - bei steigender Tendenz seit Beginn der 90er Jahre.

Derzeit liegen bei großen Installationen Unix-Systeme mit 67,9 Prozent Marktanteil vorne; hauseigene Betriebssysteme konnten 18 Prozent verbuchen, und OS/400-Plattformen 12 Prozent. Alle drei Plattformen werden laut den Marktforschern von Windows NT attackiert, allerdings soll der NT-Anteil in fünf Jahren nur bei fünf Prozent liegen.

Im Lager der Finanzsoftwareanbieter hat das Marktforschungsinstitut recherchiert, daß man dort offensichtlich von der baldigen Vorherrschaft von javabasierender Software überzeugt ist. Allerdings herrscht bei den Anbietern noch Unklarheit darüber, ob nun Technologien auf Corba-Basis oder Aktive X-Basis im Jahr 2000 vorherrschen werden. (wl)

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