Wartungsverträge sind die Kronjuwelen eines Software-Herstellers. Die "Sorglos-Pakete" für den Kunden sorgen bei den Anbietern für regelmäßig wiederkehrende Einkünfte. Doch nicht jeder Kunde will sich die oft teuere Wartung leisten.
Kunden der "Office-Line 3.0" von Sage KHK bleibt dagegen kaum eine Wahl. Warum? Weil sie ab 2004 keine gültige Umsatzsteuervoranmeldung mehr ausdrucken können. Was hat das mit Wartungsverträgen zu tun?
Ganz einfach. Die Office Line 3.0 wurde Mitte 2002 eingeführt. Knapp ein Jahr danach stellte Sage KHK die Weiterentwicklung für das neue Main-Release ein. Die Nachfolge-Version 3.1 überlässt Sage KHK seinen Kunden gratis - vorausgesetzt sie haben einen gültigen Wartungsvertrag.
Doch so manch ein Office-Line-Anwender hat laut Aussagen von Sage-KHK-Partnern aufgrund der Kosten für die neuen Wartungsvertragsmodelle den Support auslaufen lassen und wollte im Gegensatz zum neuen Main-Release 3.0 nicht schon wieder auf eine neue Version updaten.
Da könnte sanfter Druck des Software-Herstellers nachhelfen. Kunden der 3.1 erhalten die UST-Formulare für 2004, die der 3.0 nicht. "Gegenüber Kunden mit Wartungsverträgen wäre etwas anderes auch nicht fair", begründet Sage-KHK-Produktmanager Ralf Preusser, das Vorgehen.
Eine Umsatzsteuerverprobung sei zudem weiterhin mit der Version 3.0 möglich. Die Zahlen müssten dann aber händisch in das Formular übertragen werden. "Dafür sparen sich diese Kunden die Wartungskosten", betont Preusser.
Da die meisten Unternehmen zur Voranmeldung der Umsatzsteuer verpflichtet sind, bleibt Anwendern der 3.0 ohne Wartungsvertrag keine andere Wahl, als ein Update auf die 3.1 zu kaufen, wenn sie die Formulare nicht händisch ausfüllen wollen. Doch dann müssen sie auch einen Wartungsvertrag abschließen. (hei)