Chancen für IT-Dienstleister

Firmen wollen Apps von Systemhäusern haben

Doris Breitenreuter ist Communication Manager bei der Evernine Group, einem Deutschland weit vertretenen Spezialisten für Kommunikation und Medien im Umfeld der B2B-IT.
Eine Studie des Analystenhauses IDC zeigt, dass Unternehmen für die Erschließung ihres Mobile Business auf externe Partner setzten. Systemhäuser sollten sich dessen bewusst sein.

Smartphones, Laptops und Tablets sind aus dem heutigen Geschäftsleben kaum mehr wegzudenken. Nur was ist mit den Anwendungen darauf? Hier gibt es gute Nachrichten für IT-Dienstleister.

Laut einer Studie von IDC planen Unternehmen, für ihr Mobile Business vermehrt auf externe Partner zu setzen. Dafür wurden rund 250 Unternehmen, die sich mit Enterprise Mobility auseinandersetzen, nach Ihrem aktuellen Stand und Ihren Plänen für 2015 befragt. Geäußert haben sich Fachabteilungen, CEOs und IT-Entscheider. ChannelPartner stellt Ihnen die wichtigsten Ergebnisse der Studie vor.

Unternehmen setzen auf externe Partner

Laut IDC bleibt 2015 die Ausweitung der mobilen Business-App-Landschaft im Fokus der Unternehmen. 62 Prozent der befragten Unternehmen verlassen sich bei der Erschließung mobiler Business Apps bis dato zwar am meisten auf das eigene Unternehmen. In Zukunft möchten sie aber eine andere Strategie wählen: 47 Prozent der Unternehmen wollen in den nächsten zwölf Monaten diese Aufgabe einem externen Partner anvertrauen.

Die wichtigsten Initiativen für Unternehmen

IDC hat die Unternehmen nach ihren wichtigsten Mobility-Initiativen für befragt. Für IT-Entscheider steht die Verbesserung der Mobile Security stark im Vordergrund, denn jedes mit dem Firmennetz verknüpfte Gerät stellt ein potenzielles Sicherheitsrisiko dar. Rund zwei Drittel nennen Mobile Security als die wichtigste Initiative in den nächsten zwölf Monaten.

Für Fachbereich-Entscheider steht dagegen die User Experience im Vordergrund. 43 Prozent der Befragtem finden es mitunter am wichtigsten, Anwendungen unabhängig vom genutzten Gerät zu ermöglichen. Mit 42 Prozent ebenso bedeutend ist es für sie, die eigenen Arbeitsabläufe und Geschäftsprozesse an mobile Szenarien anzupassen.

Umsatteln in die Cloud

Wer mehr Benutzerfreundlichkeit, Ortsunabhängigkeit und eine verbesserte Nutzbarkeit mobiler Geräte erzielen will, muss auch die Software von überall aus zugreifbar machen. Das spiegelt sich im veränderten Vorgehen der Unternehmen bei ihrer Wahl der Bereitstellungsmodelle für Software wieder:

Aktuell wird die Software für das Enterprise Mobility Management (EMM) über eigene Rechenzentren bereitgestellt. In den nächsten 24 Monaten soll das anders aussehen, denn 32 Prozent wollen in Zukunft auf Cloud-basierte Software – auch Software-as-a-Service genannt – setzen.

Einheitliche Lösung bevorzugt

Werden Unternehmen 2015 eher auf separate Tools oder eine integrierte Suite setzen?

Die EMM-Entwicklung zeigt hier einen klaren Wandel: Während Unternehmen heute vor allem separate Software Tools nutzen, möchten Sie in den nächsten 24 Monaten auf eine integrierte Enterprise Mobility Management Suite wechseln. Dienstleister können sich also dafür bereit machen, Unternehmen bei diesem Wechsel zu unterstützen und ihnen einheitliche Lösungen anbieten.

Bring Your Own App

62 Prozent der Mitarbeiter aus Unternehmen mit BYOD-Konzept nutzen nicht nur die eigene Hardware, sondern auch private Software auf den Geräten. Bring Your Own App (BYOA) im Geschäftsalltag sieht IDC als logische Konsequenz aus BYOD.

Eine Ursache dafür scheint zu sein, dass Mitarbeiter gerne ihre gewohnten Anwendungen nutzen, sich nur ungern umstellen oder doppelt Software installieren wollen. Eine andere Ursache ist, laut IDC, dass viele IT-Abteilungen keine adäquaten Enterprise-Lösungen anbieten. Hier stellte sich auch heraus, dass das beratungsintensivere Modell BYOD deutlich günstiger für Unternehmen ist als CYOD. Wer sich allerdings für BYOD entscheidet, der sollte das nur unter Anleitung tun, wie IDC meint.

Fachabteilungen mit eigenem Budget

Tatsächlich werden Unternehmen auch das nötige Geld in die Hand nehmen, um mobile Apps und Geräte anzuschaffen. Mehr als die Hälfte der befragten Fachabteilungen in Unternehmen wird 2015 sogar über ein eigenes Budget für Mobility verfügen. IDC zufolge ist das das Ergebnis einer Entwicklung der letzten Jahre: Einzelne Abteilungen werden in die IT-Entscheidungen immer mehr mit einzogen.

Ganze 75 Prozent der IT-Verantwortlichen erwarten dabei steigende Ausgaben für mobile Lösungen und Services in den kommenden zwei Jahren. (tö)

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