Blades, Unix, x86 und Mainframe

Fit für die Zukunft - Server-Plattformen im Check

Klaus Hauptfleisch ist freier Journalist in München.

Unix- und proprietäre Midrange-Systeme

Da IBM im proprietären Midrange-Markt heute praktisch allein ist und der Unterschied zur AIX-basierten Power-Familie aus dem Unix-Umfeld nur im Betriebs- und Datenbanksystem liegt, werden die beiden Bereiche hier zusammengefasst. Abgesehen davon werden 85 Prozent der entsprechenden CPUs (Power und Itanium) ohnehin in den Unix-Markt verkauft. Dieser ist laut Zilch nach wie vor am meisten im Umbruch. Lange Zeit hätten sich in Deutschland fünf Hersteller (Bull, Fujitsu, IBM, HP und Sun) mit drei Prozessor-Architekturen und den damit verbundenen RISC- oder EPIC-Betriebssystemen (IBM AIX auf Power, Oracle/Sun Solaris auf SPARC und HP-UX auf Itanium) gehalten. Die Situation habe sich aber signifikant geändert. So beherrscht IBM, lange auf Platz 3, heute als technisch führender Anbieter nach Zahlen von IDC 50 Prozent des Unix-Marktes.

HP ist durch die Verzögerungen in der Itanium-Entwicklung bei geschäftskritischen Systemen technologisch ins Hintertreffen geraten, hat mit der "Matrix-Architektur" aber viel Boden gut gemacht, berichtet Zilch. Oracle habe die Potenziale nicht genutzt, die die Sun-Übernahme geboten hätte. Der von Oracle losgetretene Itanium-Krieg mit HP offenbart bei genauerem Hinsehen aber noch mehr: Aus der Sicht von Gartner-Analyst Butler beschleunigt er das früher oder später ohnehin zu erwartende Aus für Unix-Server. Fujitsu hat sich Zilch zufolge als ehemals starker Solaris-Server-Anbieter mehr oder weniger vom Markt verabschiedet. Bull dagegen habe sich im Power/AIX-OEM-Umfeld eine kleine, aber solide Nische mit zufriedenen Kunden bewahrt.

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