Flachbildschirme auf dem Weg zum Standard

30.03.2000
Noch sind TFT-Bildschirme Exoten auf den Schreibtischen. Mit fallenden Preisen, größeren Diagonalen und mehr Schärfe könnte das Geschäft mit den Flachen jedoch schon bald mächtig anziehen.

Nach euphorischer Aufbruchstimmung im Jahr 1998 traten die Hersteller von Flachbildschirmen letztes Jahr wegen Versorgungsengpässen heftig auf die Preisbremse und (not-gedrungen) teilweise auch auf die Lieferbremse. Der Markt wurde vor allem von der riesigen Nach-frage nach 15-Zoll-Displays für Notebooks stimuliert. Bis Ende dieses Jahres sollen nun aber auch Desktop-Benutzer stärker zum Zug kommen. Nachdem mit 18,1 Zoll bei den Flachen momentan in der Regel Schluss ist, soll der finanzkräftige Kunde schon in Kürze durch TFTs mit Diagonalen bis zu 24 Zoll beglückt werden. Ein weiterer Innovationsschub wird mit Blick auf die Schärfe der Bildanzeigen erwartet. Haben Schmalhans & Co doch bisher in puncto Bildbrillanz noch das Nachsehen gegenüber den Brüdern der Röhrenfraktion.

Spätes Einlösen der Versprechen

Schon vor zwei Jahren kündigte Samsung einen 21,3-Zoll-Aktivmatrix-Monitor an, fror die Weiterentwicklung dann aber zugunsten kleinerer Modelle ein. Der flache Riese soll nun in kleinen Mengen auf den Markt kommen, zu Preisen um rund 5.000 Dollar. Später will Samsung gar ein 30-Zoll-Modell für Verkaufspunkte, Messen und Präsentationen nachschieben.

Bereits bestehende Angebote im Bereich über 20 Zoll gehen auf ein Panel zurück, das von Philips hergestellt wird, allerdings ohne dass ein solches Gerät im Portfolio der Niederländer auftaucht. Es findet sich zum Beispiel im "Cinema Display" von Apple. In Wartestellung, was große Bildschirmdiagonalen anbetrifft, sind überdies NEC und Toshiba, die anlässlich einer Messe in Japan den Prototyp eines 20,8-Zoll-Flachbildschirmes präsentiert haben. NEC hat gegenwärtig ein 20,1-Zoll Modell in Vorbereitung.

Ohne passende Grafik kein großes Bild

Aber auch die Entwicklungen auf dem Markt für Grafikchips stimuliert die Bildschirmhersteller, die dank leistungsfähigerer Grafikschnittstellen neben der Vergrößerung der Diagonale nun auch in der Lage sind, größere Pixeldichten und Auflösungen anzubieten. Strategische Bedeutung kommt dabei Q-XGA (3.200 x 2400 Bildpunkte) zu. Es ist die höchste Pixel-menge, die mit konventionellen Dünnfilm-Transistoren auf Siliziumbasis überhaupt erreicht werden kann. An einem Modell mit Q-XGA-Auflösung tüftelt neben Notebook-Spezialist Toshiba auch der japanische Ableger von IBM. Ein 17,3-Zoll-Panel mit U-XGA-Auflösung (1.920 mal 1.200 Bildpunkte) ist bereits von Mitsubishi verfügbar. Es weist in Sachen Kontrast und Farbechtheit erstmals bessere Spezifikationen auf als Monitore mit Kathodenstrahlröhre, ist allerdings nur in extrem kleinen Stückzahlen erhältlich.

Die Zahl der Panel-Hersteller, die größer als 15 Zoll ausliefern, ist inzwischen auf sieben gestiegen. Neben den genannten IBM, Mitsubishi, NEC, Philips und Samsung sind dies noch Hitachi und Sharp. Damit dürfte auch der Preis für die schlanken 17-Zöller bald ins Rutschen kommen. Nach Angaben der taiwanischen "Commercial Times" sollen die Preise bis Ende nächsten Jahres um rund 25 Prozent fallen. (akl)

www.samsungpc.com/de

www.mitsubishi.com

www.de.ibm.com; www.toshiba.de

www.philips.de; www.hitachi.de

www.sharp.de; www.necd.de

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