Flaue Märkte

02.10.2000

Die bereits für Januar 2000 erwartete Belebung am Speichermarkt ist ausgeblieben. Das Geschäft lief auch in der letzten Januarwoche sehr verhalten, die Preise gaben teilweise noch einmal nach. SDRAM-PC133-Chips, die seit Jahresbeginn in Stückzahlen auf den Markt kommen, notieren noch etwa fünf Prozent über PC100-Bausteinen, nähern sich aber rasch deren Preisniveau an. An den Spotmärkten haben sich die Spannen zwischen höchstem und niedrigstem Preis deutlich verringert, so dass derzeit kaum Premiumpreise für Markenprodukte zu erzielen sind, weil das Angebot bei allen Chiptypen groß, die Nachfrage aber immer noch zu gering ist.

Nachdem Intels Camino-Chipsatz mittlerweile verfügbar ist, könnten die Hersteller Rechner mit der neuen Direct-Rambus-Technologie auf den Markt bringen. Es gibt derzeit aber nur zwei Chiphersteller, die RDRAM-Chips in nennenswerten Quantitäten liefern können. Der Rohstoff für Rimm-Module ist deshalb knapp, so dass Lieferzeiten von zwei Monaten und Preise für ein 64-MB-Modul von rund 2.000 Mark genannt werden.

Von der bevorstehenden Auslieferung von Windows 2000 ist insgesamt ein starker Nachfrageschub zu erwarten. Die Professional-Version soll zwischen 128 und 256 MB voraussetzen, die Server-Version sogar zwischen 512 MB und 1 GB. Mittel- und langfristig wird auch der Boom bei Handhelds, PDAs, Handys, im Netzwerkbereich oder auch beim Internet die Speichernachfrage ankurbeln. Auf der anderen Seite fällt es den Chip- und Modulherstellern immer schwerer, die Nachfrage zu befriedigen, weil durch das Nebeneinander verschiedener Technologien von FPM und EDO, über PC100- und PC133-SDRAM bis hin zu Rambus, DDR oder VCM (Virtual Channel Memory) der Markt immer komplexer wird. Das bedeutet, dass die Investitionen der Hersteller, die bis dato in eine oder einige wenige Technologien flossen, zwischen mehreren Technologien aufgeteilt werden müssen. Dadurch sind Kapazitätsengpässe, Allokationen und Preissteigerungen vorprogrammiert. (kfr)

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