Datacenter aus der Box

FlexPod-Einsatz in der Holzindustrie

02.04.2013
Referenzarchitekturen helfen dem Endkunden, den Aufwand für die Bereitstellung und den Betrieb der IT zu verringern, und sorgen für mehr Flexibilität. Das versprechen die Anbieter. Doch wie sieht es in der Praxis aus?
Ein Sternwender in Aktion - Blick in die Egger-Fertigungsstätte im rumänischen Werk Radauti.
Ein Sternwender in Aktion - Blick in die Egger-Fertigungsstätte im rumänischen Werk Radauti.
Foto: Egger

Referenzarchitekturen helfen dem Endkunden, den Aufwand für die Bereitstellung und den Betrieb der IT zu verringern, und sorgen für mehr Flexibilität. Das versprechen die Anbieter. Doch wie sieht es in der Praxis aus?
Der Familienbetrieb Egger, Spezialist für Holzverarbeitung und Holzwerkstoffe mit Hauptsitz in St. Johann in Tirol, unterhält europaweit 17 Produktionsstätten, weltweit mehr als 20 Vertriebsbüros und ein internationales Partnernetz. Das Unternehmen beschäftigt 6.500 Mitarbeiter und setzte im Geschäftsjahr 2010/2011 rund 1,8 Milliarden Euro um. Egger wächst in seinen Kernmärkten, sodass die IT-Organisation neue Produktionsstätten und Anwender schnell integrieren muss, wie etwa weitere 500 Mitarbeiter im Zuge der jüngsten Firmenakquisition im russischen Gagarin.

"Think globally and act locally" lautet die Firmendevise, auch für die IT. Data Center Manager Matthias Haidekker setzte bereits frühzeitig auf die Virtualisierung aller IT-Ebenen. Er betreibt inzwischen mithilfe einer FlexPod-Lösung Microsoft-, Oracle- und SAP-Applikationen voll virtualisiert und zentralisiert mit europaweitem Zugriff über Citrix-Lösungen.

Eckdaten zum Projekt

Die Einführung von FlexPod bei Egger war das Ergebnis einer umfassenden Aktualisierung von Storage, Backup, Servern und Netzwerk im Jahr 2011. Folgende Anforderungen sollten dabei erfüllt werden:

  • Standardisierung des vorhandenen Storage für Microsoft-Applikationen und Archivierung sowie des HP SAN für SAP auf Oracle Database 10g

  • Einsatz von NFS als Standardnetzwerkprotokoll

  • Upgrade auf 10Gigabit Netzwerk-Performance

  • Erneuerung der Blade-Server-Infrastruktur

  • Ersatz des Tape-Backup durch Backup-to-Disk und Replizierung

  • Bau eines zweiten Data Centers und Weiterentwicklung von Disaster Recovery zu Business Continuity

Das gemeinsame Support-Modell von Cisco, NetApp und VMware war bei der Auswahl der Lösung ebenfalls entscheidend.

Die neue Lösung umfasst eine NetApp-FAS6210-MetroCluster-Konfiguration mit 650 Terabyte (brutto) und integriertem Datenmanagement, Cisco-Unified-Computing-System (UCS)-Server mit Stateless Computing und Cisco-Nexus-Switches, kombiniert mit VMware Virtualisierungsprodukten. Mit Direct NFS (dNFS) verdoppelte sich die Performance für Datenbanken und virtuelle Maschinen.

Die Migration des SAN

Egger nutzt SAP ECC 6.0, SAP NetWeaver 7.1 mit SAP-Modulen wie CRM, BI, MII und Solution Manager und bildet alle Standorte in der SAP-Landschaft mit 2.000 Usern ab, die alle gleichzeitig die Software nutzen (Concurrent User). SAP Business Warehouse verzeichnet etwa 700 Concurrent User.

Da FlexPod für SAP zertifiziert ist, bot es sich an, die Landschaft zu migrieren und das bisherige Storage Area Network (SAN) stillzulegen.

"FlexPod ermöglicht ein echtes serviceorientiertes IT-Modell und ergänzt unser zentralisiertes IT-Konzept, sodass wir flexibel sind und alle User bedienen können - egal, welche Daten sie benötigen", zieht Matthias Haidekker Bilanz. Die enge Integration von NetApp mit Lösungen von SAP und Oracle trug dazu bei, die Datensicherung zu automatisieren und zu beschleunigen. "Zwei Terabyte Daten innerhalb von 20 Minuten zu sichern ist einfach unglaublich", sagt Haidekker.

Mit der Migration der SAN-Daten auf FlexPod hat sich die Belastung des vierköpfigen Infrastrukturteams bei Egger deutlich reduziert. Bereitschaftsdienste nachts und am Wochenende, etwa um für den Applikationsbetrieb den Speicherplatz zu erhöhen, sind Vergangenheit: FlexPod-Volumes passen ihre Größe flexibel nach Bedarf an. (rb)

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