Florian Schwarzer übernimmt Geschäftsführung Marketing und Vertrieb

27.05.1999

BRAUNSCHWEIG: Nach einem turbulenten Jahresbeginn für Miro - Ausstieg aus dem Grafikkartengeschäft und Restrukturierung - heißt es jetzt: Neuausrichtung. Umgesetzt wird sie von Ex-Sony-Mann Florian Schwarzer.Miros neuer Frontmann für die Geschäftsbereiche Marketing und Vertrieb gibt sich noch zurückhaltend: "Wir haben die Restrukturierung im Unternehmen abgeschlossen. Und wollen jetzt unsere strategische Richtung für das laufende Jahr umsetzen", sagt Schwarzer.

An strategischen Aufgaben für den neuen Geschäftsführer mangelt es in Braunschweig nicht gerade. So wird Miro das Produktsortiment erweitern: Neben Miro-Monitoren werden jetzt die Radius-Produkte im deutschen Markt eingeführt. KDS, das südkoreanische Mutterunternehmen, kaufte im letzten Jahr den amerikanischen Monitorhersteller für Mac-Rechner (siehe ComputerPartner 5/99, Seite 8). In den USA sind die Displays als Marke bekannt, in Deutschland steht aber die Etablierung noch bevor. Weiter setzt Schwarzer mit dem ebenfalls neuen "Pressview XL", einer Komplettlösung für Farbkalibrierung, auf den professionellen Bereich im DTP-Umfeld.

Die neuen Produkte bei Miro geben damit auch eine Richtungsänderung in der Vertriebspolitik vor. Bisher verkaufte der Anbieter rund 70 Prozent über den Retailkanal. Mit Aufnahme der Radius-Produkte und beratungsintensiven Farbkalibrierungs-Displays im Sortiment könnten erste Schritte Richtung Fachhandel bevorstehen. "Unsere Verteilung der Vertriebskanäle wird sich in Zukunft sicher ändern", erklärt denn auch Schwarzer.

Mit seiner Person hat sich Miro einen Manager ins Haus geholt, der sowohl beim Wiederverkauf als auch beim Wettbewerb den Ruf hat, "sehr fachhandelsorientiert zu verkaufen". "Der Retailkanal wird für uns mit Sicherheit nicht unwichtig, denn dort haben wir den Fuß in der Tür. Aber wir können jetzt wieder Produkte anbieten, die einfach in den Fachhandel gehören", führt Schwarzer weiter aus.

Neue Produkte läuten Richtungsänderung ein

Auch mit den TFT-Produkten bewegt sich Miro auf den qualifizierten Wiederverkauf zu. Schwarzer will damit "den Aufbau von gewissen Kanälen fördern", wie er es umschreibt. In vernünftigen Umfängen könne Miro die Flachbildschirme auch liefern. "Wir haben hier keinen Überverkauf betrieben", schildert er die Situation.

Auf die Frage, wie er den in den letzten Jahren erlittenen Imageverlust des Unternehmens wieder auffangen will, antwortet Schwarzer: "Wir werden unsere Vorgaben konsequent umsetzen."

Um welche Vorgaben es sich konkret handelt, darüber schweigt er sich noch aus. Sicher ist aber, daß der Umzugstermin für die Miro-Mannschaft jetzt feststeht: Ab Juni wird das Unternehmen seine Geschäfte in Frankfurt aufnehmen. (ch)

Miro-Chef Florian Schwarzer deutet die Neuausrichtung an: "Wir können wieder Produkte anbieten, die einfach in den Fachhandelskanal gehören."

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