Flugsimulatorspiele wegen US-Terroranschlägen im Gerede

14.09.2001
Hatten die Attentäter, die vier Linienflugzeuge auf die Macht- und Wirtschaftszentren der USA lenkten, eine Pilotenausbildung oder genügt das Training an einem Flugsimulatorprogramm? Diese Frage beschäftigte sehr bald nach den diabolischen Terroranschlägen in den USA die Experten und Medien. Denn die Variante der, wenn auch unfreiwilligen, Mittäterschaft von mehreren Profi-Piloten ist nach einhelliger Meinung sehr bald ausgeschlossen worden. Nachdem Indizien darauf hinwiesen, dass die mutmaßlichen Attentäter tatsächlich eine Pilotenausbildung gehabt haben, mehrten sich auch sehr bald Expertenmeinungen, dass das Training am Flugsimulator niemals ausreichen könne, eine Verkehrsmaschine so gezielt auf die Gebäude des World Trade Centers zu lenken. "Ein Anfänger hätte den Tower nicht getroffen, weil er Wendekreis und Flugverhalten dieser schweren Maschinen nicht kennt", erklärte der Mülheimer Fluglehrer und Ex-Starfighter-Pilot Frank Achner dem Westdeutschen Rundfunk gegenüber. Obwohl Flugsimulator- und Verschwörungsspiele damit als "Trainingslager" für die Terroristen wohl aussche, haben einige der Anbieter sich veranlasst gesehen, ihre entsprechenden Webauftritte abzuändern oder vorübergehend sogar ganz einzustellen. Softwarekrösus Microsoft hat für das beliebte Spiel "Flight Simulator" einige Demo-Bilder vom Netz genommen. Dabei handelt es sich laut Heise Online um Darstellungen von Concorde-Jets, die dicht an der Skyline von Manhattan einschließlich der be zerstörten Hochhaustürme vorbeifliegen. Das Programm erlaubt unter anderem Flugmanöver zwischen Wolkenkratzern und Brückenkreuzen. Microsoft weist den Verdacht des Trainings am Flight Simulator ebenfalls zurück, auf der Retail-Verpackung in Amerika steht aber etwas anderes: "Sie werden sich fragen, ob der Flight Simulator Ihnen helfen kann, ein echtes Flugzeug zu steuern. Die einfache Antwort auf die Frage ist ‘ja’." Der amerikanische Hersteller Electronic Arts hat schon am Dienstag die Webseite für das Verschwörungsspiel "Majestic" auf unbestimmte Zeit gesperrt. Ziel des Spiels ist es, unter anderem möglichst viele Menschen zu kontrollieren und zu Mord- oder Sabotageakten zu bewegen. über Sinn und Gefahr solcher Spiele kann man sich streiten. Was sich in New York und Washington zugetragen hat, war kein Spiel, sondern ist für Tausende von Menschen bittere Realität geworden. (kh)

Hatten die Attentäter, die vier Linienflugzeuge auf die Macht- und Wirtschaftszentren der USA lenkten, eine Pilotenausbildung oder genügt das Training an einem Flugsimulatorprogramm? Diese Frage beschäftigte sehr bald nach den diabolischen Terroranschlägen in den USA die Experten und Medien. Denn die Variante der, wenn auch unfreiwilligen, Mittäterschaft von mehreren Profi-Piloten ist nach einhelliger Meinung sehr bald ausgeschlossen worden. Nachdem Indizien darauf hinwiesen, dass die mutmaßlichen Attentäter tatsächlich eine Pilotenausbildung gehabt haben, mehrten sich auch sehr bald Expertenmeinungen, dass das Training am Flugsimulator niemals ausreichen könne, eine Verkehrsmaschine so gezielt auf die Gebäude des World Trade Centers zu lenken. "Ein Anfänger hätte den Tower nicht getroffen, weil er Wendekreis und Flugverhalten dieser schweren Maschinen nicht kennt", erklärte der Mülheimer Fluglehrer und Ex-Starfighter-Pilot Frank Achner dem Westdeutschen Rundfunk gegenüber. Obwohl Flugsimulator- und Verschwörungsspiele damit als "Trainingslager" für die Terroristen wohl aussche, haben einige der Anbieter sich veranlasst gesehen, ihre entsprechenden Webauftritte abzuändern oder vorübergehend sogar ganz einzustellen. Softwarekrösus Microsoft hat für das beliebte Spiel "Flight Simulator" einige Demo-Bilder vom Netz genommen. Dabei handelt es sich laut Heise Online um Darstellungen von Concorde-Jets, die dicht an der Skyline von Manhattan einschließlich der be zerstörten Hochhaustürme vorbeifliegen. Das Programm erlaubt unter anderem Flugmanöver zwischen Wolkenkratzern und Brückenkreuzen. Microsoft weist den Verdacht des Trainings am Flight Simulator ebenfalls zurück, auf der Retail-Verpackung in Amerika steht aber etwas anderes: "Sie werden sich fragen, ob der Flight Simulator Ihnen helfen kann, ein echtes Flugzeug zu steuern. Die einfache Antwort auf die Frage ist ‘ja’." Der amerikanische Hersteller Electronic Arts hat schon am Dienstag die Webseite für das Verschwörungsspiel "Majestic" auf unbestimmte Zeit gesperrt. Ziel des Spiels ist es, unter anderem möglichst viele Menschen zu kontrollieren und zu Mord- oder Sabotageakten zu bewegen. über Sinn und Gefahr solcher Spiele kann man sich streiten. Was sich in New York und Washington zugetragen hat, war kein Spiel, sondern ist für Tausende von Menschen bittere Realität geworden. (kh)

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