Focus-Bericht: Infineons ehemaliger Sponsorenvermittler Udo Schneider hat Teilgeständnis abgelegt

06.02.2006
Im Korruptionsskandal bei dem Münchener Chiphersteller Infineon hat eine der Schlüsselfiguren einen Teil der Vorwürfe eingeräumt. Laut einem Bericht des Magazins "Focus" hat Sponsorenvermittler

Im Korruptionsskandal bei dem Münchener Chiphersteller Infineon hat eine der Schlüsselfiguren einen Teil der Vorwürfe eingeräumt. Laut einem Bericht des Magazins "Focus" hat Sponsorenvermittler Udo Schneider Ende Januar "ein Teilgeständnis abgelegt". Das sagte der Leitende Münchener Oberstaatsanwalt Christian Schmidt-Sommerfeld dem Magazin.

Schneider soll in den kommenden Tagen aus dem Schweizer Untersuchungsgefängnis nach Deutschland ausgeliefert werden. Die Münchener Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Schneider wegen Bestechung und Untreue. Er sitzt seit August in Untersuchungshaft in der Schweiz.

Die Ermittler werfen Schneider vor, den Chip-Anbieter mit Hilfe fingierter Veranstaltungs-Rechnungen und behaltener Sponsorengelder um insgesamt rund eine Millionen Euro geschädigt zu haben. Schneider hatte im März 2003 einen Agenturvertrag mit Infineon geschlossen, in dem er im ersten Jahr 450.000 und im Folgejahr 500.000 Euro für Beratung und Sponsoring-Management erhalten sollte.

Laut Focus geht die Staatsanwaltschaft München davon aus, dass Schneider für diesen Vertrag und die Fortsetzung der Geschäftsbeziehung unter anderem auch dem ehemaligen Vorstandschef Ulrich Schumacher Zahlungen in wenigstens sechsstelliger Höhe zukommen ließ. Schumacher bestreitet alle Vorwürfe. Er habe keinen Cent genommen. (wl)

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