Forrester Research: Das Internet bedeutet noch "viel harte Arbeit"

22.05.1998

CAMBRIDGE, USA: Es gibt kaum ein Meinungsforschungsinstitut, das sich nicht Gedanken über die Zukunft des Internet macht. Forrester Research hat nun seine Version der Internet-Zukunft bekanntgegeben.Bis zum Jahr 2001 werden die europäischen Online-Umsätze von heute rund 1,2 Milliarden Dollar auf 64,4 Milliarden Dollar steigen. Dies prognostiziert die Forrester Research Inc. in ihrer neuesten Studie zum Internet-Business in Europa. Das ist etwas weniger als ein Drittel des Internet-Umsatzes der Amerikaner, die im Jahr 2001 mit dem Internet rund 206,8 Milliarden Dollar umsetzen werden.

Von diesen Umsätzen wird in Europa der größte Teil mit 56,7 Milliarden Dollar im Business-to-Business-Handel erwirtschaftet werden. Der Consumerhandel wird im Jahr 2001 rund 4,6 Milliarden Dollar umsetzen, und auf den Handel mit Informationen entfallen 3,1 Milliarden Dollar des Gesamtumsatzes. Ein Jahr nach der Jahrtausendwende werden laut Forrester allein in Europa 53,2 Millionen Menschen mit dem Internet zu tun haben. Das sind 13 Prozent der europäischen Gesamtbevölkerung. In den USA werden 2001 bereits 34 Prozent (98 Millionen Menschen) der Bevölkerung am Netz sein.

Innerhalb der Europäischen Union wird Deutschland in drei Jahren zusammen mit Großbritannien die Nase vorn haben. Die Bundesrepublik wird insgesamt rund 16,1 Milliarden Dollar mit dem Internet umsetzen. Großbritannien wird 12,9 Prozent einnehmen. Frankreich profitiert laut der Studie vom Umstieg der Minitel-Nutzer und wird dann 8,4 Milliarden Dollar Umsatz verzeichnen können. Die Online-Einnahmen von Skandinavien werden 2001 voraussichtlich bei 6,4 Milliarden Dollar liegen.

Joe Sawyer, Analyst bei Forrester und Autor der Studie, verschweigt die Hürden nicht, die der Internet-Markt seiner Meinung nach noch zu überwinden hat. Zunächst nennt er die langsame Deregulierung der Telekommunikationsmärkte. An zweiter Stelle kommt laut Sawyer die Unfähigkeit der Regierungen, zufriedenstellende Internet-Infrastrukturen zur Verfügung zu stellen. Und der dritte Grund für die schleichende Entwicklung ist der halbherzige Einsatz der Wirtschaft in bezug auf E-Commerce. Sawyer: "Wir prognostizieren einen gesunden Internet-Zuwachs, der aber noch viel harte Arbeit und überzeugtes Engagement von seiten der beteiligten Firmen voraussetzt." (gn)

Ein Jahr nach der Jahrtausendwende werden 13 Prozent der europäischen Gesamtbevölkerung das Internet nutzen. Dies prognostiziert US-Marktforscher Forrester Research.

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