Neue Technologie

Forscher wollen mit WLAN durch die Wände schauen

Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.
Eine bewegliche und eine statische WLAN-Antenne kann ein ziemlich genaues Bild der Räumlichkeiten schaffen.

Durch Wände schauen: Was Forscher der TU München beim Mittagessen sich fragten, kann dereinst zu einer sinnvollen Anwendung werden: "Wie sähe die Welt aus, wären unsere Augen für die Frequenzen von WLANs empfindlich?" Das Ergebnis publizieren die Forscher in Nature: Demnach ist es möglich, mit Funkwellen eine Art von Hologramm zu erstellen und somit von außen zu erkennen, was in einem abgeschlossenen Raum herumsteht.

Simulation einer Lagerhalle: Aus dem "Licht" des WLAN-Senders im Keller lässt sich das dreidimensionale Abbild (rechts) rekonstruieren.
Simulation einer Lagerhalle: Aus dem "Licht" des WLAN-Senders im Keller lässt sich das dreidimensionale Abbild (rechts) rekonstruieren.
Foto: Friedemann Reinhard/Philipp Holl / TUM

Bis jedoch Fremde vor Ihrer Haustür herumlungern und aufgrund der durch die Wände, Türen und Fenster dringenden Funkwellen sich ein Bild ihrer Einrichtung machen können, wird es noch etliche Jahre oder gar Jahrzehnte dauern. Den Physikern aus München ist es aber in ihrem Versuch gelungen, anhand der Interferenzmuster einer festen und einer beweglichen Antenne ein dreidimensionales Abbild eines im Raum postierten Metallkreuzes zu gewinnen.

Für den Einsatz in der Industrie wäre die Technik schon eher einsatzreif als für die dubiosen Zwecke von Lauschern, denn mit der Technologie ließen sich etwa in der Produktion Bauteile genauer lokalisieren. Auch von Lawinen oder einstürzenden Häusern Verschüttete könnte man schneller und präziser orten, wenn man bildlich durch Wände sehen kann. (Macwelt)

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