Foto: Skaylink
ChannelPartner: Wie stellt sich der aktuelle Cloud-Markt für Skaylink dar? Wird er von den drei US-amerikanischen Hyperscalern (AWS, Microsoft Azure und Google Cloud) allein dominiert, oder spielen vielleicht lokale Player wie Ionos, OVHcloud oder Schwarz IT eine zunehmend wichtigere Rolle? Wie verschieben sich gerade Eure Aktivitäten mit AWS und Microsoft, oder sind beide für Euch für genau die Hälfte des Cloud-Business verantwortlich? Und wird das so bleiben?
Frank Strecker, CEO von Skaylink: Wir unterhalten intensive Partnerschaften sowohl mit AWS als auch mit Microsoft. Beide Cloud-Plattformen wachsen weiterhin sehr schnell. Unser Geschäft mit Microsoft ist etwas größer, auch weil Microsoft besonders viele SaaS-Lösungen anbietet, darunter M365. Wir sind aber überzeugt, dass Kunden gemäß ihren Anforderungen weiterhin verschiede Plattformen benutzen werden. Vor allem in regulierten Märkten mit strengen Anforderungen an die Corporate Governance werden in den die nächsten Jahren hybride Modelle vorherrschen. Dabei werden auch lokale Anbieter eine wichtige Rolle spielen.
Welche Vorbehalte seitens der mittelständischen Kunden gibt es hinsichtlich der Cloud-Nutzung? Datenschutz? Security? Verfügbarkeit? Problemloser Tausch zwischen verschiedenen Cloud- und On-Premise-Landschaften? Oder sonst noch was?
Frank Strecker, Skaylink: Wir stoßen auf wenig Vorbehalte. Viele Mittelständler wollen das Thema Cloud aber in der Tiefe verstanden haben, bevor sie sich entscheiden, ihre IT umstellen. Wir werden deshalb oft nach Beispielen für eine gelungene Umsetzung gefragt.
Wie überzeugt Ihr diese Kunden, von den Vorteilen der Cloud zu partizipieren?
Frank Strecker: Tatsächlich müssen wir hier und da ein wenig Überzeugungsarbeit leisten. Mittelständische Kunden sind der Cloud gegenüber grundsätzlich aufgeschlossen. Meist geht es eher darum, wie und wann Umstieg erfolgt. Viele Software-Lösungen - Stichwort SaaS - gibt es schon jetzt nur noch aus der Cloud. Deshalb ist der Zeitdruck in manchen Fällen größer als wahrgenommen.
Welche Cloud ist für welche Kunden am geeignetsten? Gibt es das spezielle Branchenausprägungen? Etwa Azure für Industrie und AWS für Handelsunternehmen?
Strecker: Größere Unternehmen setzen heute überwiegend auf mehrere Plattformanbieter. Das hat meist mit deren Einkaufstrategie zu tun, die Abhängigkeiten zu vermeiden und Kosten zu verringern sucht. Kleinere Kunden verfolgen eher eine Single Plattform-Strategie.
Wie ist derzeit die Nachfrage nach IT-Dienstleistungen in Deutschland? Spürt Ihr auch eine Zurückhaltung der Kunden, bedingt durch die Wirtschaftskrise?
Strecker: Es gibt natürlich Branchen, bei denen sich die angespannte wirtschaftliche Lage auch in den IT-Investitionen widerspiegelt. Auf der anderen Seite entsteht gerade in diesen Branchen oft an anderer Stelle IT-Bedarf, beispielsweise durch Invest- und De-Invest Strategien dadurch IT-Systeme entflochten werden müssen. Über alle Branchen hinweg ist der Digitalisierungsdruck und dadurch der Einsatz von Cloud-Lösungen auch in schwierigen Zeiten ungebremst. Das hat sich auch in den letzten Krisen und während der Covid-Pandemie gezeigt.
Wie kann Skaylink noch skalieren bzw. wachsen? Mehr Kunden? Mehr Geschäft mit Bestandskunden? Oder beides? Welche Kunden habt Ihr derzeit besonders im Visier? Privatwirtschaft und/oder die öffentliche Hand?
Strecker: Neben Großunternehmen sehen wir vor allem im Mittelstand Nachholbedarf. Auch im öffentlichen Sektor entsteht durch den Digitalisierungsdruck immer mehr Nachfrage.
Wie ist derzeit das Wettbewerbsumfeld (andere IT-Dienstleister wie Skaylink)? Spürt Ihr das Bestreben der Hyperscaler, mehr Direktgeschäft selbst (ohne Partner wie Skaylink) zu machen?
Strecker: Wir sehen bei den Hyperscalern gerade auch im Vertrieb eine Fokussierung auf große Konzerne. Ähnlich verhält es sich mit unseren global tätigen Wettbewerbern wie Accenture, Capgemini und Infosys. Wir sind dagegen auch im Mittelstand sehr aktiv. In Enterprise sind wir erfolgreich, durch Fokus, weil wir eben wie ein "Spezialanbieter" spezifische Themen einfach gut mit hoher Qualität anbieten können.
Davon unbenommen entwickeln wir laufend neue Lösungen und passen bestehende an, auch weil die Hyperscaler immer mehr Services standardisiert auf den Plattformen selbst anbieten.
Gewinnt Ihr nun leichter Fach- und Führungskräfte? Man hört, dass der Fachkräftemangel nachlässt, ist es so? Wie akquiriert Ihr neue Mitarbeiter und wie bindet Ihr sie an Euer Unternehmen?
Strecker: Wir befinden uns weiterhin in einem Bewerbermarkt, beobachten aber über die letzten Monate eine gewisse Normalisierung. Das zeigt sich beispielsweise an den finanziellen Angeboten unserer Wettbewerber, aber auch an der Tatsache, dass einige Wettbewerber im Gegensatz zu uns aktuell schlicht nicht einstellen. Wir haben ein eigenes People- and Culture-Team, das unsere Organisation ständig entlang der Bedürfnisse der Mitarbeiter weiterentwickelt. Auch unser Recruiting machen wir selbst. Hier arbeiten wir immer mehr mit modernen Tools und Social Media und führen zudem KI ein.
Welche neuen Geschäftsfelder wollt Ihr 2025 angehen?
Strecker: Wir wollen unser Geschäft mit den Hyperscalern ausbauen. Zudem wollen wir unser Angebot bei den Themen Cybersicherheit und KI verstärken.
Vor welchen Herausforderungen steht die IT-Dienstleister-Branche aktuell? Wie will sich Skaylink weiter entwickeln? Weiter wachsen? Wie wachsen? Organisch, anorganisch, oder beides? Wenn Ihr andere Unternehmen übernehmen wollt, dann welche?
Strecker: IT rückt immer stärker ins Zentrum von Geschäftsmodellen, und weg von der Rolle des ausführenden Organs. Der Einsatz von KI zum Beispiel ist zuallererst eine Frage des Geschäftsmodells und erst dann eine Frage der Technologie. Dennoch muss die Technik absolut sicher funktionieren. Deshalb ergänzen wir unsere Services um KI (mit dem Fokus auf bestimmte Branchen oder horizontale Themen) und Cybersicherheit. In diesen Bereichen sehen wir auch nächstes Jahr das höchste Wachstum.
Vielen Dank für das Gespräch!
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