Frauen an die Macht

21.10.2004

Frauen übernehmen immer mehr schlechte Angewohnheiten der Männer: Sie rauchen, sie rasen im Straßenverkehr, bekommen dann wohlmöglich noch einen Herzinfarkt und jetzt haben sie auch noch das Online-Spielen für sich entdeckt.

Wie die Auswertung der Spielerdaten des Online-Games "Puzzle-Piraten" ergab, sind mehr als 25 Prozent der angemeldeten Spieler Frauen. Laut Gamigo-Vorstand Rolf Klöppel sind das fünfmal mehr als erwartet.

Dieses überraschende Ergebnis deckt sich mit einer aktuellen Studie von Screen Digest. Der zufolge steckt das größte Marktpotenzial in einer bislang von der Spiele-Industrie völlig vernachlässigten Zielgruppe: Frauen über 40. Laut Studie soll sich deren Marktanteil in den westlichen Ländern bis 2007 mehr als verdoppeln.

Um die weiblichen Gamer anzusprechen, sollte die Spiele-Industrie vor allem anspruchsvolle, intelligente Spiele anbieten, für die die Spieler einen relativ geringen Monatsbetrag zahlen, um sich dann im Internet mit Spielern aus aller Welt zu messen. Anders als die männlichen Gamer, die bekanntermaßen eher auf actionreiche Ballerspiele stehen, favorisieren die Frauen friedliche und teamorientierte Spiele.

Klingt ganz danach, als ob die reale Welt nun auch im Cyberspace angekommen ist.

Ulrike Goressen

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