Frauen kommen schwerer an Gründungskredite

16.11.2006
DIHK-Umfrage bei 2.600 Existenzgründerinnen.

Frauen müssen größere Hürden bei der Kreditaufnahme für ihre Existenzgründung bewältigen als Männer. Dies ist ein Kernergebnis des bundesweiten Aktionstages "Frauen an den Start" der Industrie- und Handelskammern (IHKs) am gestrigen Donnerstag.

Insgesamt 2.600 Existenzgründerinnen nahmen an Veranstaltungen in 56 IHKs teil. 58 Prozent der Gründerinnen äußerten aus ihrer Erfahrung, dass Frauen mehr Schwierigkeiten als Männer hätten, einen Gründungskredit zu bekommen.

"Viele Frauen, die zunächst das Unternehmen 'Familie' führen, können nicht in gleichem Umfang wie Männer Gründungskapital ansparen, Geschäftskontakte knüpfen und sich kaufmännisches Know-how aneignen," betonte Ludwig Georg Braun, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). In besseren Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sieht Braun deshalb eine gesellschaftliche Kardinalaufgabe, damit das Unternehmertum in Deutschland eine Zukunft hat.

"Unsere Gesellschaft muss das unternehmerische Potenzial von Frauen viel besser erschließen. Bislang steht hinter jeder dritten Existenzgründung eine Frau," so der DIHK-Präsident. In gut vier Jahrzehnten werde es demografiebedingt über eine halbe Million weniger Selbständige geben. Damit drohe der Verlust von über einer Million Arbeitsplätzen. Gerade das rohstoffarme Deutschland sei auf mutige und kreative Unternehmerinnen in spe angewiesen. (mf)

Zur Startseite