Beliebt bei Randgruppen

Frauen und Senioren mögen E-Reader und Tablets

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Randgruppen wie Frauen und Menschen über 55 haben in den USA Männer zwischen 25 und 34 bei der Nutzung von mobilen internetfähigen Geräten abgehängt.

Nutzer von E-Readern und Tablets sind nicht mehr vorrangig junge Männer, das hat eine Umfrage der Firma Nielsen ergeben. Frauen und Menschen über 55 haben in den USA Männer zwischen 25 und 34 bei der Nutzung von mobilen internetfähigen Geräten abgehängt. Einzig Smartphones sind nach wie vor bei Mitzwanzigern am beliebtesten - hier hat allerdings die Nutzungshäufigkeit von Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren deutlich abgenommen. Waren im dritten Quartal 2010 zehn Prozent der Smartphone-Nutzer Teenager, sind es im zweiten Quartal 2011 nur noch zwei Prozent.

Für Jutta Croll, Geschäftsführerin der Stiftung Digitale Chancen, lässt sich vor allem durch Usability erklären, warum immer mehr ältere Menschen Tablets und E-Reader bevorzugen. "Wenn man iPhone und iPad vergleicht, ist ein größerer Screen für Senioren leichter einsetzbar. Bei Smartphones kann es passieren, dass Menschen Bedienelemente nicht erkennen oder nicht treffen", erklärt Croll. "Tablets bringen hier eindeutig einen höheren Bedienkomfort."

Seit knapp drei Jahren leitet Croll ein Projekt, das im Auftrag des deutschen Bundeswirtschaftsministeriums den Interneteinsatz bewerben soll. "Im Verlauf des Projekts hat sich die Hardware-Situation maßgeblich geändert - mit Tablets gelingt es den Beratern besser, das Internet in die Häuser von älteren Personen zu bringen."

Ein verstärkter Einsatz von E-Readern bedeutet aber nicht, dass dadurch Bücher ersetzt werden. "Dem Lesen am Monitor verweigern sich viele, am Tablet oder E-Reader ist es eine andere Art des Lesens. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Lesen am Tablet näher ans Buch herankommt und zusätzlich eine andere Art des Komforts liefert", erklärt Croll. Nicht zuletzt ist die Verbreitung von iPad und Co auch eine Kostenfrage. Ältere Menschen sind oft auch zahlungskräftiger.

E-Reader wurden im zweiten Quartal zu 61 Prozent von Frauen gekauft, vergangenes Jahr waren es 47 Prozent. Die Zahl der älteren Nutzer nahm ebenfalls zu: Waren es im Herbst 2010 noch 25 Prozent, sind 2011 bereits 30 Prozent der Käufer über 55, bei Tablets hat sich die Zahl der Käufer über 55 beinahe verdoppelt. Statt zehn Prozent im dritten Quartal 2010, sind es nun bereits 19 Prozent, wie aus der Statistik von Nielsen hervorgeht. (pte/haf)

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