Frauenpower im Norden

12.05.2006
Erst knapp zwei Jahre auf dem Markt, hat sich der Spezial-Disti für Apple und PC einen guten Namen gemacht. Raffiniertes iPod-Zubehör gehört zu den bevorzugten Produkten im Portfolio.

Von Hans-Jürgen Humbert

Frauen sind in der IT-Branche spärlich vertreten. Umso mehr überrascht es, dass der Multimedia-Distributor Prisma Com Top fast komplett in Frauenhand ist. "Das können wir besser", sagten sich Hannelore Gfattinger und Doris Wolf, beide ehemalige Mitarbeiterinnen des in Insolvenz gegangenen Apple-Distributors Prisma Express Open Gate, und gründeten am 1. Juli 2004 ihr eigenes Unternehmen. Über den Namen der Firma waren sich die beiden schnell einig: "Prisma Com Top" - in Anlehnung an die guten Prisma-Zeiten. "Com steht für Computer, und Top sind wir sowieso", sagt Wolf.

In nur zwei Jahren hat sich das Unternehmen in der Branche schon einen Namen gemacht. Das fünfköpfige Team erwirtschaftete laut eigenen Angaben im Jahr 2005 mit mehr als 5.000 Kunden einen Umsatz im sechsstelligen Bereich.

Prisma Com Top beliefert ausschließlich den Fachhandel. Die Homepage des Distributors ist zwar auch für Endkunden einsehbar. Wenn es aber an die Bestellung geht, werden Besucher an einen der gelisteten Händler vermittelt.

Ganz neu will das Unternehmen Systemhäuser und Händler bei der Projektfinanzierung unterstützen. "Attraktive Angebote arbeiten wir gerade aus", sagt Wolf. "Aber das wird erst in den nächsten Wochen spruchreif."

Zu den Kunden gehören Computer-, Grafik- und Fotofachhändler sowie Systemhäuser und Online-Shops. "Gerade kleinere Händler und Systemhäuser gehören zu unserem Klientel", erklärt Wolf. "Deshalb verlangen wir keinen Mindermengenzuschlag wie viele große Distis. Wenn ein Händler nur ein Gerät braucht, kann er es ohne zusätzliche Kosten bei uns beziehen. Außerdem liefern wir Geräte ohne Zuschlag auch direkt an den Endkunden. Die Rechnung und den Lieferschein bekommt der Kunde dann natürlich von seinem Händler."

Zum Produktportfolio von Prisma Com Top gehören neben der klassischen Apple-Hard- und -Software iPods inklusive Zubehör, Storage- und Netzwerk-Lösungen sowie Software. Nicht jedes Produkt wird ins Sortiment aufgenommen. "Wir achten darauf, nur solche Produkte zu führen, die sich auch gut verkaufen lassen", sagt Wolf. Eines der Produkte entwickelt sich gerade zu einem Selbstläufer: "Der iPod ist nun zwei Jahre auf dem Markt, und die ersten Akkus geben den Geist auf", so Wolf. "Da der Austausch beim Apple-Service rund 80 Euro kostet, suchen die Anwender nach einer preiswerteren Lösung."

Diese Lösung bietet Prisma Com Top in Form eines Austausch-Sets für rund 25 Euro (UVP) an. Der Austausch ist einfach, da das nötige Werkzeug beiliegt. Wer nicht gerade zwei linke Hände hat, kann den Akku in Eigenregie problemlos tauschen. "Das größte Hindernis ist eher psychologischer Natur", berichtet die Managerin. "Die meisten Anwender haben Angst, ihren iPod zu beschädigen, aber die ist unbegründet."

Ein weiteres Spezialgebiet des Unternehmens ist Color-Management. Gestartet ist der Distributor mit OKI-Druckern plus Zubehör sowie Adobe und Macromedia. Inzwischen sind die Kalibrierungslösungen von Color Vision sowie digitale Bildbearbeitungslösungen dazugekommen.

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