Die Verwirrung ist perfekt. Noch in den letzten Monaten wehrte sich Freenet gegen eine Komplettübernahme durch Drillisch und United Internet, um selbst den Handyanbieter debitel zu übernehmen. Jetzt hat der Freenet-Vorstand beschlossen, "Interessenbekunden für ihr Breitbandgeschäft von potenziellen Erwerbern einzuholen", teilt das Unternehmen überraschend in einer Ad-hoc-Meldung mit. Der Telekomanbieter wird dabei von der Beraterfirma Arma Partners LLP unterstützt. Zwar gebe es noch keine konkreten Pläne, allerdings könne sich an diese zunächst noch unverbindliche erste Phase "ein Verkauf des Geschäfts anschließen".
Entgegen früheren Erwartungen könnte sich Freenet als doch von seinem DSL-Bereich trennen und auf das Mobilfunkgeschäft konzentrieren. Ein potenzieller Käufer ist der Freenet-Anteileigner United Internet, der mit einer Einstweilligen Verfügung die Übernahme von debitel zu verhindern versuchte, um zusammen mit Drillisch komplett bei Freenet einzusteigen. Die Übernahme von debitel schlägt mit knapp 1,63 Milliarden Euro zu Buche und wird durch die Ausgabe neuer Aktien finanziert.