Freenet/Spoerr erwartet Showdown mit United Internet/Drillisch - WamS

13.07.2008
BERLIN (Dow Jones)--Der Freenet-Vorstandsvorsitzende Eckhard Spoerr erwartet auf der Hauptversammlung des Konzerns am 8. August "einen Showdown" mit seinen Großaktionären United Internet und Drillisch. Das sagte Spoerr im Gespräch mit der "Welt am Sonntag".

BERLIN (Dow Jones)--Der Freenet-Vorstandsvorsitzende Eckhard Spoerr erwartet auf der Hauptversammlung des Konzerns am 8. August "einen Showdown" mit seinen Großaktionären United Internet und Drillisch. Das sagte Spoerr im Gespräch mit der "Welt am Sonntag".

"United Internet und Drillisch werden mit hoher Wahrscheinlichkeit ihren Anteil an Freenet auf 29,9 Prozent aufstocken", sagte Spoerr. "Dann werden sie versuchen, den Aufsichtsrat und den Vorstand zu entmachten und hinauszuwerfen."

Die Großaktionäre Drillisch und United Internet haben bereits am Freitag ihren Einfluss bei Freenet gestärkt. Drillisch teilte mit, zusammen mit United Internet nun 25,91% an Freenet zu halten. Damit reagierte Drillisch auf den Einstieg des Debitel-Eigentümers Permira mit knapp 25% bei Freenet. Der Finanzinvestor Permira hatte Debitel an Freenet verkauft und dafür Aktien erhalten. Durch eine Kapitalerhöhung war der Anteil von United Internet und Drillisch von gut 25% auf etwa 19% gefallen.

Spoerr will nun möglichst viele Anteilseigner davon überzeugen, an der Aktionärsversammlung teilzunehmen. "Traditionell ist die Wahlbeteiligung an Hauptversammlungen gering", sagte Spoerr. "Da können 30% schon den Ausschlag geben." Der Freenet-Vorstandsvorsitzende verurteilt das Vorgehen seiner Großaktionäre, das klar gegen die Interessen der Freenet-Aktionäre stehe.

"United Internet legt keinen Wert auf unsere Organisation und Kompetenzen, sondern nur auf unsere Kunden", sagte Spoerr. United Internet und Drillisch wollten die Freenet-Geschäfte unter sich aufteilen und damit die Organisation zerschlagen. Drillisch hätte das Mobilfunkgeschäft übernommen, United Internet die DSL-Kunden und die Internetsparte.

Trotz der Auseinandersetzung und des öffentlichen Schlagabtauschs hält Spoerr eine Versöhnung mit United-Internet-Chef Ralph Dommermuth für denkbar. "Ich hätte kein Problem, mich mit ihm zusammenzusetzen und sachlich zu Ergebnissen zu kommen", sagte er. "Ich bin niemand, der nachtragend ist."

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