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Freenet stellt nach Gewinnplus hohe Sonderdividende in Aussicht

14.05.2007
Der Telekomanbieter Freenet plant nach einem Gewinnplus im ersten Quartal eine hohe Sonderausschüttung.

Eine Sonderdividende von fünf bis sechs Euro sei nicht "unrealistisch", sagte Vorstandschef Eckhard Spoerr am Montag in Hamburg der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Die liquiden Mittel von 538 Millionen Euro würden damit weitgehend an die Aktionäre ausgegeben. "Es wird nicht so sein, dass wir hohe liquide Mittel in Reserve vorhalten werden." Voraussetzung sei allerdings, dass keine Akquisitionen getätigt würden. Eine Entscheidung soll im Mai fallen.

Für das laufende Geschäftsjahr stellte Spoerr einen deutlichen Ergebnissprung in Aussicht: "Die Planungen für 2007 sehen ein EBITDA von 250 Millionen Euro und einen Gewinn vor Steuern von 160 Millionen Euro vor." Im vergangenen Jahr hatte Freenet einen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von 147 Millionen Euro und einen Vorsteuergewinn von 117 Millionen Euro ausgewiesen. Die aus der Fusion von mobilcom und freenet.de entstandene neue Freenet AG hatte sich bislang mit einer Prognose zurückgehalten.

Gewinnplus

Der operative Gewinn wird allerdings durch eine Umstellung der Verrechnungsmodelle bei der Gewinnung neuer Nutzer positiv beeinflusst, was im ersten Quartal rund 25 Millionen Euro ausmachte, wie Spoerr sagte. Mit einem Zuwachs von 38,1 Millionen Euro im Vorjahr auf 65,5 Millionen Euro lag das EBITDA der ersten drei Monate damit weit über den Analystenerwartungen. Der Umsatz brach indes von 522 Millionen auf 452,4 Millionen Euro ein, während der Überschuss von 18 Millionen auf 49,9 Millionen Euro stieg. Wegen der geänderten Abrechnung bei den Neukunden sind die Zahlen mit dem Vorjahreswert nur bedingt vergleichbar.

Der Umsatzrückgang erklärt sich aus der Umstellung der Berechnungsmethode, der allerdings auch vom Preiskampf auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt forciert wurde. "Der Wettbewerb bleibt hart", sagte Spoerr. So hat Deutsche Telekom die Vermarktung von Breitbandanschlüssen intensiviert, was sich auch bei United Internet niedergeschlagen hatte.

Bei den Kundenzahlen profitierte Freenet von der Übernahme des deutschen DSL-Geschäfts von Tiscali, die rund 100.000 DSL-Kunden beisteuerte. Die Zahl der Breitbandnutzer wuchs um 165.000 und die der Handy-Kunden um 24.000. Durch die im ersten Quartal vollzogene Fusion von mobilcom und freenet.de zur neuen Freenet AG sieht sich das Unternehmen für die Gewinnung neuer Kunden gestärkt. (Computerwoche/haf)

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