Freiberufler in der IT-Branche gut beschäftigt

28.05.1998

HAMBURG: Die IT-Branche hungert nach gut ausgebildeten Arbeitskräften in Festanstellung. Beim Gehaltspoker haben entsprechende Fachkräfte hervorragende Karten. Die Arbeitnehmer jedoch ziehen mehr und mehr das Arbeitsmodell des Freiberuflers in Betracht.Laut der Studie der Marktforscher von R & P gibt es derzeit rund 15.000 Freiberufler in der Bundesrepublik, die einen Jahresgesamtumsatz von fünf Milliarden Mark erwirtschaften. In Hinblick auf die berufliche Zukunft zeigen sich die meisten Feiberufler zuversichtlich. 54 Prozent sind sicher, auch mittelfristig ausgelastet zu sein. Nur drei Prozent machen sich Sorgen, ob sie innerhalb der nächsten zwölf Monate genügend Aufträge bekommen. Dennoch ist genau die Akquisition von neuen Aufträgen das vordringlichste Thema, mit dem sich Freiberufler herumschlagen. 68 Prozent aller Befragten sehen dies zumindest als Problem an, wenngleich aufgrund der Umstellung auf das Jahr 2000 und auf den Euro die Auftragslage der Freiberufler besser denn je aussieht.

Die meisten IT-Freiberufler arbeiten heute in der Welt der Netzwerke. Jeder zweite Freiberufler hat heute mit PC-Netzen und Client-Server-Architekturen zu tun. Die Auftragssituation im Mainframe-, Unix- oder Midrange-Bereich lagen 1993 noch an der Spitze der Nennungen. Heute dagegen beschäftigt sich nur noch jeder Dritte mit diesen IT-Bereichen.

Das rechnerische Durchschnittseinkommen der freien Mitarbeiter ist seit der letzten Analyse von R & P im Jahre 1995 um 15 Prozent gestiegen. Der durchschnittliche Stundensatz liegt im Moment bei 135 Mark.

Die Bandbreite der Stundensätze erstreckt sich von 70 Mark bis hin zu 300 Mark. Auf das Jahr hoch gerechnet ergibt sich aus der Umfrage ein mittlerer Jahresumsatz von 200.000 Mark ohne Mehrwertsteuer. Dafür muß ein freier Mitarbeiter im Jahr rund 1.630 Stunden arbeiten, was in etwa einer 40-Stunden-Woche entspricht ( bei 200 Arbeitstagen im Jahr).

Die Freiberufler-Kosten sind seit der letzten Befragung ebenfalls gestiegen. Im Jahre 1995 nannten noch 18 Prozent der Befragten unter 25.000 Mark anfallende Kosten. 1997 gaben nur noch zehn Prozent Kosten bis zu dieser Höhe an. Über 75.000 Mark Kosten haben 35 Prozent der Befragten jedes Jahr zu bestreiten. 1995 waren es nur 15 Prozent. Am meisten fallen von diesem Betrag die Beiträge für Kranken-, Renten-, und Lebensversicherung ins Gewicht. Gleich danach folgen die Aufwendungen für das Auto und für Dienstreisen. Mieten und Gerätekosten fallen vergleichsweise niedrig aus. Freiberufler scheinen sich also öfter "on the road" aufzuhalten, als daheim. (gn)

Die meisten freiberuflich Tätigen sehen sich als Berater.

Zwar haben viele Freiberufler keine Angst vor der Zukunft. Die Auftrgasbeschaffung sieht aber doch eine große Schnittmenge als Problem an.

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