Tipps für Fachhändler

"Freiwillige" Kunden sind treu

04.05.2011
Wie aus Kunden Fans werden, die andere Menschen für Sie begeistern, sagt Michaela Mojzis-Böhm.

Viele Fachhändler sowie Gewerbetreibende wollen ihre Kunden für sich und ihre Leistungen begeistern. Doch nur wenige denken darüber nach: Wie werden denn aus meinen Kunden echte Fans, die eigeninitiativ andere Menschen für mich begeistern?

Wie viele Fans hat Ihr Unternehmen? Also zum Beispiel Kunden, die begeistert Freunden und Bekannten von der Qualität Ihrer Produkte und Leistungen erzählen? Oder ihnen von der Qualität Ihres Services vorschwärmen? Oder die bei öffentlichen Auftritten stolz Kleidungsstücke mit Ihrem Firmen-Logo tragen oder mit dem bei Ihnen gekauften Fahrzeug vorfahren, und so (un-)bewusst für Ihr Unternehmen werben? Nur sehr wenige Unternehmen haben bisher hierüber nachgedacht. Und noch weniger haben sich mit der Frage befasst: Wie können wir noch mehr Menschen zu Fans von uns machen, die uns freiwillig beim Erreichen unserer Ziele unterstützen - zum Beispiel, indem sie Positives über uns erzählen. Oder indem sie uns, wenn mal etwas schief geht, aus Überzeugung gegen Vorwürfe verteidigen.

Anders ist dies in den USA. Dort befassen sich bereits viele Unternehmen mit der Frage: Wie können wir mehr Menschen zu Fans von uns machen, die sich freiwillig für uns engagieren? Des Weiteren: Wie können wir als Unternehmen eine Fanbewegung initiieren, die uns ähnlich engagiert beim Erreichen unserer Ziele unterstützt wie dies bei Barrack Obama im jüngsten US-Präsidentschaftswahlkampf geschah?

Aus (Noch-nicht-)Kunden Fans machen

Die Experten für diese sogenannten "Grassroots Movements" treffen sich regelmäßig zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch - so zum Beispiel Ende Januar in Florida zur Grassroots-Jahreskonferenz des US Public Affairs Council. An dieser Konferenz nahmen 250 US-weit anerkannte Experten im Bereich Corporate Grassroots teil.

Konsens war unter den Experten: Für die Unternehmen wird es immer wichtiger, sich mit den Fragen zu befassen:

- Wie können wir eine gezielte Fan-Arbeit betreiben? Und:

- Wie können wir mehr Menschen dazu bewegen, sich für uns zu engagieren?

Des Weiteren: Ein wesentliches Werkzeug für das Einbeziehen von Fans in den unternehmerischen Alltag ist heute der Einsatz der sogenannten Social Media wie Facebook, Twitter und Youtube. Denn diese Medien ermöglichen es sogar Menschen, die sich persönlich nicht kennen, ihre Meinungen über bestimmte Unternehmen und deren Aktivitäten auszutauschen und sich wechselseitig beispielsweise zum (Nicht-)Kauf von deren Produkten zu stimulieren - unabhängig davon, ob es sich hierbei um Fahrzeuge, Urlaubreisen oder Hosen handelt.

Konsens war bei der Konferenz auch: Unternehmen, die eine vertrauensvolle Beziehung zu ihren Unterstützern aufgebaut und die erforderlichen Kommunikationswege geschaffen haben, finden im "Anlass-" oder "Bedarfsfall" auch schnell Anhänger, die sich für "ihr Anliegen" engagieren. So können außer Kunden zum Beispiel auch ehemalige Mitarbeiter sehr machtvolle Fürsprecher sein. Oder Lieferanten.

Deutlich zeigte die Grassroots-Konferenz 2011 auch: Der Trend im Bereich Mobilisierung geht in Richtung Einrichtung von dauerhaften Unterstützer-Plattformen. Außerdem: Der gezielte Einsatz von Facebook, Twitter & Co ist heute zumeist ein integraler Bestandteil jeder Corporate Grassroots-Initiative und -Bewegung.

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