"FSC macht sich keine Gedanken über die Fachhändler"

16.01.2003
Zum Beitrag "Fujitsu Siemens 'Consumers'": Angriff im Penny-Markt" in ComputerPartner 50/02, Seite 10, erreichte uns folgende Zuschrift:

Warum haben die Food-Discounter den Anteil von 23 Prozent am gesamten Absatzmarkt erringen können? Unter anderem, weil sie uns Fachhändlern gegenüber massiv bevorzugt wurden: 1. Sie erhielten bisher immer Geräte mit deutlich besserer Ausstattung zum aktuellen Marktpreis. Und sogar mit besserer Ausstattung bei gleichzeitiger Senkung auf einen neuen Markttiefstpreis. 2. Exakte Belieferung zu vereinbarten Terminen, während wir bei Werbeaktionen häufig ohne zugesagte Ware dastanden. 3. Bezuschussung der Werbeaktionen mit einem vierseitigen Flyer, wie jetzt bei Penny (Ich habe bisher nicht einen Euro Werbekostenzuschuss gesehen). Und dann leistet man sich noch die Unverschämtheit, uns gleich ausgestattete Geräte 14 Tage später anzubieten, wenn Penny den Markt erst einmal besetzt hat. Anschließend lässt sich über den ach so untätigen Fachhandel trefflich herziehen. Das ist die Methode, einem anderen in die Tasche zu greifen und dann laut "Haltet den Dieb!" zu rufen.

Der Vertriebskanal Food-Discounter wäre nie so groß geworden, wenn es fähige Kaufleute in den Vertriebsabteilungen der PC-Industrie gegeben hätte. Wie wollen die Damen und Herren eigentlich das Jahr über kontinuierliche Geschäfte mit den Fachhändlern machen, wenn sie meinen, so drei bis vier Mal im Jahr bei einem Discounter die "Sau" rauslassen zu können? Bisher sind alle diese Versuche in einem wirtschaftlichen Desaster für den Lieferanten geendet. Die ein-zige mir bekannte Ausnahme ist Medion bei Aldi.

Die Behauptung von Herrn Hancke, Penny würde für mich werben, ist eine Frechheit. Eben mit dieser Einstellung der Vertriebsabteilungen ist eine hochwertige, beratungsintensive Ware auf das Niveau einer Konservendose herabgewürdigt worden und hat damit jede Wertigkeit für den Konsumenten verloren. Und da die Kunden bei dem Schnäppchenkauf im Penny ohne Beratung gelassen werden, haben wir sie anschließend bei uns, um"nur mal kurz" um einen Rat gefragt zu werden. Die Ablehnung eines Ratschlages können wir uns gar nicht leisten, weil wir sonst mit ewigem "Kaufbann" für den Rest unseres Fachmarktsortimentes belegt würden.

Manfred Ohldag, Mega Company Mölln GmbH, Mölln.

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