Führungswechsel bei Acer

05.11.2000
Bei Acer Europe stehen mächtige Umstrukturierungsmaßnahmen an, die nicht jedermanns Geschmack zu sein scheinen. Denn in der Führungsspitze tut sich einiges.

Was Acer "Restrukturierung der europäischen Organisation" nennt, würden andere als Fegen mit dem großen Besen bezeichnen. Denn Europachef Klaus Muuß will Acer Deutschland zwar weiterhin beratend erhalten bleiben, hat seinen Posten aber für Italien-Geschäftsführer Gianfranco Lanci geräumt, der sich 1999 vor allem im Großkundengeschäft einige Sporen verdienen konnte und kurzerhand zum "President of Acer Europe" ernannt wurde. Laut offizieller Mitteilung bestand die Führung von Acer Europe schon immer aus einer "Doppelspitze" mit Lanci als zweitem Mann neben Muuß.

An der Performance von Asiens Nummer eins in Europa soll es nicht liegen, denn eigenen Zahlen zufolge wurde das Wachstumsziel von 30 Prozent sogar übererfüllt. Auch Muuß Erklärung, "unterschiedliche Auffassungen über die strategische Zielrichtung von Acer in Europa" hätten ihn zu diesem Schritt veranlasst, gibt eher Gesprächsstoff für weitere Spekulationen. Nach ComputerPartner-Informationen stehen bei Acer in Europa im großen Stil organisatorische und strukturelle Reformen ins Haus, die nicht nur Muuß nicht mittragen will. Denn auch Deutschlandchef Hans-Peter Andresen hat das Unternehmen, wie verlautbart, "in beiderseitigem Einvernehmen" verlassen. Sein Nachfolger wird der neue Marketing-Director Walter Deppeler, der bei Acer schon seit mehreren Jahren leitende Positionen innehatte.

Weitere neue Management-Positionen und -aufgaben erhielten Eric Tian, vormals Vice President Acer Europe, und Europa-CIO Curtis Shen.

Mit dem neuen Top-Management will Taiwans PC-Schmiede Nummer eins laut Deppeler die eigene Marke in Europa weiter vorantreiben und die indirekten Vertriebskanäle für die Zielgruppe kleinen und mittelständische Unternehmen ausbauen. Außerdem hat Acer das schon vor zwei Jahren erklärte Ziel noch einmal verdeutlicht: Innerhalb von zwei Jahren will das taiwanische Unternehmen sich zu den fünf Top-Playern im europäischen PC-Markt aufschwingen.(kh)

www.acer.de

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