Fünfter Fachhandelskongress bringt 2.200 Besucher und 80 Aussteller an die Isar

24.09.1998

MÜNCHEN: Als "gelungenen Kick-off zum Jahresendgeschäft" feierte die Computer 2000 Deutschland GmbH ihren fünften Fachhandelskongreß in München. Interessant dabei: Während im vergangenen Jahr die unterschiedlichen Vertriebswege zur Diskussion standen, beschäftigte dieses Thema heuer die Gemüter weniger.Platz gab es auch in diesem Jahr für Aussteller und Besucher des fünften Computer-2000-Kongresses reichlich: Ein ausgedientes Eisenbahnreparaturwerk mit einer Ausstellungsfläche von etwa 6.000 Quadratmetern bot den rund 2.200 Besuchern an zwei Tagen Zeit und Platz, sich mit Informationen über Produktneuheiten und Tips für ihr Alltagsgeschäft einzudecken. Allerdings sorgten strömender Regen und Temperaturen um die acht Grad Celsius für wenig kuschelige Momente unter dem Kongreßdach.

Zumindest warm ums Herz dürfte den anwesenden Besuchern aber beim Vortrag von Gastgeber Joachim Prinz geworden sein, der sich sowohl von einem guten Jahresendgeschäft als auch von hervorragenden Wachstumsaussichten für das kommende Jahr überzeugt zeigte. "Der gesamte Kommunikationsmarkt wird sich in den nächsten drei Jahren versechsfachen und der ISDN-Markt wird 1999 um 40 Prozent zulegen", nannte der Computer-2000-Geschäftsführer zwei Beispiele.

Daneben stellte er noch weitere Verbesserungen für seine Händler in Aussicht. So diene der Ausbau des Logistikcenters in Moers der höheren Lieferbereitschaft und besseren Verfügbarkeit sowie der Möglichkeit, Direct Shipments zu den Endkunden durchführen zu können. Außerdem wolle Computer 2000 die telefonische Erreichbarkeit weiter verbessern. "Die derzeitige telefonische Erreichbarkeit von 90 Prozent reicht uns noch nicht. Aus diesem Grund werden wir schon bald eine CTI-Software einsetzen, um hier noch besser zu werden", kündigte Prinz an. Und noch etwas Erfreuliches konnte der C2000-Statthalter vermelden: Der Umsatz des Münchner Distributors werde im Geschäftsjahr 1997/98 (Ende: 30. September) auf 2,5 Milliarden Mark klettern. Damit dürfte C2000 das Ergebnis vom Vorjahr um 18 Prozent übertroffen haben.

Workshops und Gastvorträge kamen gut an

Neben den 80 Ausstellern, die heuer in der bayrischen Landeshauptstadt vertreten waren, standen auch in diesem Jahr vor allem die rund 40 Vorträge und Präsentationen im Mittelpunkt des Interesses. Die Bandbreite reichte dabei von strategischen und marketingorientierten Themen bis hin zu Technik-Workshops und Gastvorträgen. Besonders gut angekommen sind dabei nach Ansicht des Veranstalters und der Besucher die technisch ausgerichteten Workshops sowie Gastvorträge von Fachzeitschriften.

Ein Highlight, und entsprechend als Key-Note angekündigt, versprach der Vortrag von Harald Stanzer, seines Zeichens neben Gerrit Huy Geschäftsführer der Compaq Deutschland GmbH, zu werden. Doch während sich Gerrit Huy im Vorjahr um eine klare Aussage in Sachen indirekter Vertrieb bemühte, hatte ihr Kollege dieses Thema heuer nicht auf dem Plan. Statt dessen klärte Stanzer die anwesenden Händler über die Ziele des PC-Marktführers auf, die sich in erster Linie auf Kundenzufriedenheit und Marktführerschaft konzentrieren. Viel Wert legt Compaq nach den Worten Stanzers aber auch darauf, endlich nicht mehr als Boxenschieber, sondern als Lösungsanbieter im Markt gesehen zu werden. Ansonsten beschränkte sich der Vortrag des neuen Deutschland-Chefs auf einer Präsentation seines Unternehmens - für den Händler wenig Handfestes fürs Alltagsgeschäft.

Das bekam er schon eher in einem Vortrag des Gastgebers. Iris Sträußl, Leiterin Rechnungswesen, gab Tips zum Thema Währungsumstellung, die durchaus über das hinausgingen, was hinlänglich über den Euro bekannt ist. Ihre Empfehlung: "Bei der Währungsumstellung sind alle Bereich eines Unternehmens betroffen. Prüfen Sie daher sowohl EDV, Vertrieb und Marketing als auch Personal und Rechnungswesen." Vor allem für kleinere Händler seien außerdem die Themen Schwellenpreise und Kassensysteme von zentraler Bedeutung. Bei Problemen bot Sträußl die Hilfe ihres Arbeitgebers an, der nach ihren Worten bereits im Juli 1997 eine Projektgruppe "Euro" initiierte. So werde beispielsweise Computer 2000 noch im Herbst sogenannte Euro-Paten im Vertriebsinnendienst benennen, die sich dediziert um telefonische Anfragen in Sachen Währungsumstellung kümmern sollen.

Insgesamt bot der Kongreß für Jeden etwas. Ein Händler aus Süddeutschland resümiert: "Der Fachhandelskongreß ist eine gute Gelegenheit, sich ohne den Streß einer Cebit oder Systems über Produkte und Strategien zu informieren. Und man trifft hier all die Leute, die man sonst nur vom Telefon kennt." (sn)

Rund 2.200 Besucher zählte die Computer 2000 GmbH auf ihrem zweitägigen Fachhandelskongreß in München.

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