Für jeden etwas dabei

10.10.2002
Nachdem AMD Intel vergangenes Jahr besonders im Mainstream-Markt Anteile wegnehmen konnte, schlägt der Chipgigant nun zurück. Mit preiswerten Chipsätzen für das Value-Segment will Intel besonders im Office- und Home-Bereich wieder Boden gutmachen. Aber auch für Highend-Fanatiker hat Intel etwas im Gepäck.

Prozessoren mit neuen Features bedingen auch neue Chipsätze. Im nächsten Jahr will Intel Hyperthreading für Mainstream-CPUs einführen. Ab dem Pentium 4 mit 3 GHz ist diese Technologie bereits implementiert. Nun sind dringend neue Chipsätze nötig, die Hyperthreading unterstützen können.

Für Hardcore-Gamer beziehungsweise Anwender, die höchste Rechenleistung fordern, hat Intel den 845PE-Chipsatz konzipiert. Dieser Chipsatz unterstützt die Hyperthreading-Technologie und arbeitet mit einem 533- oder 400-MHz-Systembus. Als Prozessor kann sowohl ein Celeron als auch ein Pentium 4 eingesetzt werden.

Der Datentransport zum DDR-333/266-Speicher erreicht einen maximalen Durchsatz von 2,7 GB pro Sekunde. Maximal unterstützt der Chipsatz zwei Gigabyte DDR-Speicher. Als Grafikinterface dient ein AGP4x-Slot mit einem maximalen Datendurchsatz von mehr als einem Gigabyte pro Sekunde. Die Anbindung der Festplatten erfolgt über zwei IDE-Slots nach der ATA-100-Spezifikation. Laut Aussage von Intel lohnt sich ein schnelleres Interface nicht, da diese Boards hauptsächlich im privaten Umfeld eingesetzt werden. Und es gebe auch nur wenige Festplatten, die diese Datenübertragungsrate nutzen würden.

Für die Verbindung nach außen sorgen sechs USB-2.0-Ports. Diese unterstützen sowohl die neuen USB-2.0- als auch die älteren USB-1.1-Spezifikationen. Auch ein Mischbetrieb unterschiedlicher Geräte ist möglich. Ein LAN-Adapter gehört heute zum Standard. Weiterhin bietet der Chipsatz Sechs-Kanal-Audio mit einem 20-Bit-Audio-Controller. Zwei DMA-Maschinen sorgen für simultane PCM- und S/PDIF-Unterstützung. Sechs PCI-Slots mit 133 MHz Taktfrequenz runden das Board ab. ISA-Karten werden von diesem Chipsatz nicht mehr unterstützt.

Das absolute Flaggschiff unter den neuen Chipsätzen ist der 850E. Er bietet als einziger Rambus-Unterstützung. Dafür diesmal auch mit zwei Kanälen, sodass eine Transferrate zum Memory von 4,2 GB pro Sekunde erzielt wird. Damit kann der Prozessor quasi ohne Zeitverzögerung auf den Hauptspeicher zugreifen, ohne dass Wartezyklen notwendig werden. Ansonsten bietet der Chipsatz dieselben Features wie der 845PE.

Preisaggressiv und flexibel

Für den Value-Bereich bietet Intel mit dem 845GV-Chipsatz eine Plattform, mit der sich äußerst preiswerte Computer designen lassen, sofern ein Celeron eingesetzt wird. Das Board arbeitet ebenfalls mit 400 beziehungsweise 533 MHz Front-side-Bus, unterstützt aber sowohl P133 als auch DDR-200- und DDR-266-Speicherbausteine.

Auf eine AGP-Schnittstelle hat Intel bei diesem Board verzichtet, dafür befindet sich eine integrierte Grafikkarte im Chipsatz. Diese bietet 32 Bit Farbtiefe, und der Grafikprozessor arbeitet mit 200 MHz Taktfrequenz. Mit diesen Werten ist die Grafik für Office-Anwendungen mehr als ausreichend bemessen. Für Spieler wird es allerdings eng. Wegen der fehlenden AGP-Unterstützung lässt sich ein solcher Rechner aber auch nicht mehr aufrüsten. Noch preiswerter lassen sich Rechner mit dem Chipsatz 854GL konzipieren. Der einzige Unterschied zum 845GV besteht darin, dass der GL kein Hyperthreading unterstützt.

www.intel.de

ComputerPartner-Meinung:

Mit den neuen, preiswerten Chipsätzen könnte Intel besonders im Einsteigersegment wieder Boden gutmachen. Dass die Chipsätze den ATA-133-Standard nicht unterstützen, ist ein kleines Manko. Das fällt jedoch nicht besonders ins Gewicht, wenn man bedenkt, dass kaum Festplatten mit diesen hohen Transfergeschwindigkeiten im Markt sind . (jh)

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