Neues Denken, neues Handeln

Für kontinuierliche Verbesserung sorgen

05.08.2013
Kluge Führungskräfte schulen die Kompetenz ihrer Mitarbeiter, Verbesserungsbedarf selbst zu erkennen und zu befriedigen – unter anderem mithilfe des Kata Coachings. Dr. Daniela Kudernatsch nennt Details.
Viele Tätigkeiten in Organisationen sind eine Konsequenz der Gewohnheiten, die sich deren Mitglieder im Verlauf vieler Jahre, angeeignet haben - bewusst oder unbewusst.
Viele Tätigkeiten in Organisationen sind eine Konsequenz der Gewohnheiten, die sich deren Mitglieder im Verlauf vieler Jahre, angeeignet haben - bewusst oder unbewusst.
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Viele Unternehmen setzen bei der Einführung von Lean Management auf die vom Toyota-Produktionssystem (TPS) bekannten Lean-Tools. Das heißt, sie führen solche Werkzeuge wie Just-in-time, One-piece-flow, 5 S und Kanban ein. Doch nach einiger Zeit registrieren sie: So erzielen wir zwar partielle Verbesserungen, doch der erhoffte Quantensprung bleibt aus - denn es gelingt uns nicht, eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung in unserer Organisation zu verankern.

Die genannten Tools stellen sozusagen nur die sichtbare Seite des Lean Management dar, die auch in zahlreichen Büchern beschrieben wird. Unbeantwortet bleibt in ihnen jedoch meist die Frage: Wie bringen Unternehmen diese Tools zum Laufen? Denn hierfür gibt es kein Patentrezept. Unter anderem, weil neben den Geschäftsfeldern der Unternehmen, auch deren Struktur und Kultur verschieden sind.

Generell gilt: Unternehmen sind nicht erfolgreich, wenn sie nur die Toyota-Lösungen kopieren. Sie können zwar ähnlich wie der japanische Konzern agieren, doch letztendlich muss jedes Unternehmen seine eigenen Routinen entwickeln, wie es seine Performance steigert und herausfordernde Ziele erreicht. Klar ist jedoch: Ein Unternehmen, das sich in Richtung "Lean Organization" entwickeln möchte, muss sich auch in Richtung Lernende Organisation entwickeln. Das heißt, das Unternehmen und seine Mitarbeiter müssen lernen, ihre (Denk- und Handlungs-)Gewohnheiten zu überdenken und neue, zielführende Denk- und Handlungsmuster zu entwickeln.

Neue Denk- und Handlungsroutinen entwickeln

Viele Tätigkeiten in Organisationen sind eine Konsequenz der Gewohnheiten, die sich deren Mitglieder im Verlauf vieler Jahre, teils sogar Jahrzehnte angeeignet haben - bewusst oder unbewusst. Sie wurden so oft wiederholt, dass sie
- in der DNA der Mitarbeiter verankert sind und
- sich in den Abläufen und Prozessen sowie der Struktur der Organisation widerspiegeln.

Entsprechend selbstverständlich werden sie ausgeführt, wenn Mitarbeiter oder Teile der Organisation vor gewissen Herausforderungen stehen.

Solche Routinen genannten Denk- und Verhaltensgewohnheiten sind nichts Schlechtes. Im Gegenteil! Sie halten den Betrieb am Laufen. Personen und Organisationen benötigen sie, um ihren Alltag zu meistern. Denn ansonsten würden sie endlos viel Zeit und Energie auf solche Alltagstätigkeiten wie das Autofahren verwenden. Oder im betrieblichen Kontext auf solche Alltagsaufgaben wie die Materialbeschaffung und die Angebotserstellung. Zum Problem werden Routinen erst, wenn die damit verbundene Art, Aufgaben zu lösen,
- als die einzig mögliche erachtet und nicht mehr hinterfragt wird und
- auch beibehalten wird, wenn zum Beispiel aufgrund veränderter Rahmenbedingungen ein anderes Vorgehen nötig wäre.

Dann entwickeln sich die Routinen zum Hemmschuh für die Entwicklung der Person oder Organisation.

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