Studie zur Zukunft des Bezahlens

Für Verbraucher ist Mobile Payment noch Zukunftsmusik

08.08.2012
Rund ein Drittel der Verbraucher kann sich vorstellen, dass Bargeld beim Einkauf in zehn Jahren überhaupt keine Rolle mehr spielt. 58 Prozent halten es für möglich, dass das Mobiltelefon dann die Geldbörse ersetzt hat – so die Ergebnisse einer Konsumentenumfrage im Rahmen des Ebay-Projekts „Zukunft des Handels“. Während der eifrig an seinem Mobile-Geschäft arbeitende E-Commerce-Konzern vor allem diese Befunde herausstreicht, zeigt die Befragung aber auch, wie wenig Mobile Payment bisher in der Gegenwart angekommen ist: So haben 93 Prozent noch nie in einem stationären Ladengeschäft über ihr Mobiltelefon bezahlt. Und selbst bei den 7 Prozent, die bereits per Handy einkaufen, erfolgt die Bezahlung in den meisten Fällen per SMS oder innerhalb einer Smartphone-App. Von der allgemein als künftige Mainstream-Bezahloption angesehenen NFC-Technologie (Near Field Communication) haben dagegen 71 Prozent der Konsumenten noch nie etwas gehört.
Die Konsumentenumfrage zeigt: NFC ist noch vom Durchbruch entfernt
Die Konsumentenumfrage zeigt: NFC ist noch vom Durchbruch entfernt

Rund ein Drittel der Verbraucher kann sich vorstellen, dass Bargeld beim Einkauf in zehn Jahren überhaupt keine Rolle mehr spielt. 58 Prozent halten es für möglich, dass das Mobiltelefon dann die Geldbörse ersetzt hat – so die Ergebnisse einer Konsumentenumfrage im Rahmen des Ebay-Projekts „Zukunft des Handels“. Während der eifrig an seinem Mobile-Geschäft arbeitende E-Commerce-Konzern vor allem diese Befunde herausstreicht, zeigt die Befragung aber auch, wie wenig Mobile Payment bisher in der Gegenwart angekommen ist: So haben 93 Prozent noch nie in einem stationären Ladengeschäft über ihr Mobiltelefon bezahlt. Und selbst bei den 7 Prozent, die bereits per Handy einkaufen, erfolgt die Bezahlung in den meisten Fällen per SMS oder innerhalb einer Smartphone-App. Von der allgemein als künftige Mainstream-Bezahloption angesehenen NFC-Technologie (Near Field Communication) haben dagegen 71 Prozent der Konsumenten noch nie etwas gehört.

Dennoch zeigt die Ebay-Studie, dass die Welt des Bezahlens in Bewegung geraten ist: Während vor zehn Jahren 70 Prozent der Einkäufe im Laden bar bezahlt wurden, gilt dies heute noch für weniger als die Hälfte (46 Prozent) der Zahlungsvorgänge. Damit liegt die Barzahlung gegenwärtig nur noch knapp vor der Zahlung mit EC-Karte. Laut der Ebay-Umfrage gehen Verbraucher zudem davon aus, dass die Anteile beider Zahlungsmethoden in zehn Jahren bei unter einem Drittel liegen werden (je 30 Prozent).

Die am Projekt „Zukunft des Handels“ beteiligte Expertin Margit Kling, Professorin für Brand Planning und Konsumverhalten an der Design Akademie Berlin, erwartet, dass NFC-Lösungen diese Lücke schließen werden. Denn das „mobile Portemonnaie“ verspreche für Konsumenten viele Erleichterungen: „Mobile Bezahlung wird für die Mehrheit der Shopper schnell zu einer Selbstverständlichkeit werden. Das Portemonnaie, inklusive Kreditkarte und Personalausweis, wird durch die mobile Geldbörse ersetzt. Die Möglichkeit, Kleinstbeträge mobil zu zahlen kann einen Innovationsschub in der Branche nach sich ziehen: Effiziente Ticketsysteme, schnelle Zahlungen in Kiosken oder Trinkgeld per Mobiltelefon werden selbstverständlich sein.“

Dennoch diskutiert die von Ebay eingesetzte Experten-Gruppe auch Alternativen zur Zukunftstechnologie NFC. So vertreten einige Teilnehmer des Gremiums die Ansicht, dass aktuelle Bezahlungsmöglichkeiten wie Bar- oder Kartenzahlung zurückgehen, aber nicht verschwinden werden. Andere meinen, dass Bargeld in ferner Zukunft nicht mehr bekannt sein wird, denken aber ebenfalls über NFC hinaus: Die Bezahlung könne zum Beispiel virtuell erfolgen und werde über biometrische Systeme wie Augenscan oder Fingerabdruck autorisiert. Bei den Konsumenten überwiegt hier allerdings noch die Skepsis: Nur ein Drittel der Verbraucher teilt die Ansicht, dass Zahlungen per Fingerabdruck in Zukunft realistisch sind. Und die Bezahlung per Augenscan hält nur jeder Fünfte für möglich. (mh)

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