Fujifilm-Manager Gansohr: "Wir müssen den Wildwuchs im Internethandel bekämpfen"

20.08.2003
Digitale Fotoapparate verkaufen sich wie geschnitten Brot, rund 2,4 Millionen Geräte wechselten im Jahr 2002 den Besitzer. Für das laufende Jahr rechnen Experten mit Stückzahlen um die fünf Millionen. Das freut die Anbieter der digitalen Knipser zunächst. Allerdings liegt der Gilde der Hersteller ein Problem schwer im Magen: Der brutale Preiskampf lässt die Margen dahinschmelzen wie Butter in der Sonne (siehe auch Thema der Woche in ComputerPartner 29/03). Insbesondere der Verkauf der Produkte über das Internet setzt den Anbietern wie auch dem stationärem Handel arg zu. Rund 17 Prozent aller Digitalkameras werden laut einer Untersuchung der GfK über diesen Vertriebskanal abgesetzt, mit Margen von vier Prozent und weniger. Auch eine Vielzahl völlig obskurer Angebote mit Preisen weit unter dem Händlereinkaufspreisen tauchen immer wieder auf. "Wir gehen davon aus, dass es sich dabei zu Großteil um gestohlene Ware handelt", erklärt Fujifilm-Vertriebschef Bernd Gansohr gegenüber ComputerPartner. Immer wieder verschwinden ganze LKW-Ladungen der begehrten Ware auf Nimmerwiedersehen - betroffen davon sind übrigens fast alle Hersteller, wie hinter vorgehaltener Hand erzählt wird.Nicht selten muss der Handel dafür bluten. Denn die Kundschaft rennt nicht selten mit den Internet-Discount-Angeboten zum Händler und hält ihnen die Preisliste unter die Nase. "Das Internet sorgt für eine überbetonung des Preises, nicht selten wird er als Druckmittel gegenüber dem Händler verwendet", so Gansohr weiter. Kaum ein Kunde bringt in Erfahrung, aus welchen Quellen die Ware stammt. Nicht selten kommt es vor, dass den Produkten keine Garantiekarte beigelegt ist, Handbücher und Anleitungen fehlen oft. "Irgendwann fällt das negativ auf uns zurück und das kann nicht in unserem Sinn und dem der Partner sein", ärgert sich der Fujifilm-Manager. Deswegen planen die Düsseldorfer, ausgewählte Online-Shops zu zertifizieren. Ziel ist es, die schwarzen Schafe auszusortieren und den seriösen Vertriebspartner verstärkt unter die Arme zu greifen. Man wolle den Endkunden eine Orientierungshilfe an die Hand geben und darüber aufklären, wo man vertrauensvoll einkaufen kann, so Gansohr. Selektierte Händler erhalten nach eingehender Prüfung ein Logo, dass sie im Internet als "Certified Partner" ausweist. Damit sollen unseriöse Anbieter ausgegrenzt werden. Lesen Sie mehr zu diesem Thema in der morgen erscheinenden Ausgabe 34/2003 von ComputerPartner. (cm)

Digitale Fotoapparate verkaufen sich wie geschnitten Brot, rund 2,4 Millionen Geräte wechselten im Jahr 2002 den Besitzer. Für das laufende Jahr rechnen Experten mit Stückzahlen um die fünf Millionen. Das freut die Anbieter der digitalen Knipser zunächst. Allerdings liegt der Gilde der Hersteller ein Problem schwer im Magen: Der brutale Preiskampf lässt die Margen dahinschmelzen wie Butter in der Sonne (siehe auch Thema der Woche in ComputerPartner 29/03). Insbesondere der Verkauf der Produkte über das Internet setzt den Anbietern wie auch dem stationärem Handel arg zu. Rund 17 Prozent aller Digitalkameras werden laut einer Untersuchung der GfK über diesen Vertriebskanal abgesetzt, mit Margen von vier Prozent und weniger. Auch eine Vielzahl völlig obskurer Angebote mit Preisen weit unter dem Händlereinkaufspreisen tauchen immer wieder auf. "Wir gehen davon aus, dass es sich dabei zu Großteil um gestohlene Ware handelt", erklärt Fujifilm-Vertriebschef Bernd Gansohr gegenüber ComputerPartner. Immer wieder verschwinden ganze LKW-Ladungen der begehrten Ware auf Nimmerwiedersehen - betroffen davon sind übrigens fast alle Hersteller, wie hinter vorgehaltener Hand erzählt wird.Nicht selten muss der Handel dafür bluten. Denn die Kundschaft rennt nicht selten mit den Internet-Discount-Angeboten zum Händler und hält ihnen die Preisliste unter die Nase. "Das Internet sorgt für eine überbetonung des Preises, nicht selten wird er als Druckmittel gegenüber dem Händler verwendet", so Gansohr weiter. Kaum ein Kunde bringt in Erfahrung, aus welchen Quellen die Ware stammt. Nicht selten kommt es vor, dass den Produkten keine Garantiekarte beigelegt ist, Handbücher und Anleitungen fehlen oft. "Irgendwann fällt das negativ auf uns zurück und das kann nicht in unserem Sinn und dem der Partner sein", ärgert sich der Fujifilm-Manager. Deswegen planen die Düsseldorfer, ausgewählte Online-Shops zu zertifizieren. Ziel ist es, die schwarzen Schafe auszusortieren und den seriösen Vertriebspartner verstärkt unter die Arme zu greifen. Man wolle den Endkunden eine Orientierungshilfe an die Hand geben und darüber aufklären, wo man vertrauensvoll einkaufen kann, so Gansohr. Selektierte Händler erhalten nach eingehender Prüfung ein Logo, dass sie im Internet als "Certified Partner" ausweist. Damit sollen unseriöse Anbieter ausgegrenzt werden. Lesen Sie mehr zu diesem Thema in der morgen erscheinenden Ausgabe 34/2003 von ComputerPartner. (cm)

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