Fujitsu-Siemens-Chef Puschendorf wirft das Handtuch

07.06.2000

Nun residiert Achim Berg allein auf dem Geschäftsführerstuhl von Fujitsu Siemens Computers (FSC). Sein Pendant Bernd Puschendorf hat den Stuhl plötzlich geräumt.

Als Hauptgrund führt ein Insider an, der keineswegs erfolglose PC-Hersteller unterstütze seine Partner im System- und Projektgeschäft zu wenig. "Wenn Partner nicht im Dienstleistungsgeschäft zum Zug kommen dürfen, haben sie wenig Grund, bei einem Hersteller zu bleiben", meint er. Zwar habe FSC eine konsequente Produktpolitik bei Workstations und Servern betrieben, doch der "wichtige zweite Schritt, Ausbau der Dienstleistungen", etwa im Highend-, Storage- oder E-Business-Bereich, werde gebremst. "Das Partnergeschäft wird vernachlässigt. FSC möchte die lukrativen Geschäfte selbst angehen", fasst der Insider die Strategie zusammen.

Von einer dem Unternehmen nahe stehenden Quelle war zu erfahren, dass bei FSC der Kampf um die Befugnisse der Regionalfürsten anhalte. Puschendorf sei gegangen, da ihm die eigenen Machtbefugnisse zu gering war. "Es geht darum, wer das Sagen hat. FSC Europa möchte ein straffe Organisation, während die deutsche Organisation so viele Entscheidungsmöglichkeiten wie möglich beansprucht."

Mit Puschendorf hat nach Winfried Hoffmann und Robert Hoog der dritte Spitzen-Manager den PC-Hersteller innerhalb von drei Monaten verlassen. (wl)

www.fujitsu-siemens.com/de

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