Fujitsu Siemens Deutschland: Gas geben im Großkundengeschäft

20.04.2000
Mehr als 13 Prozent Umsatzwachstum ist für die deutsche Fujitus-Siemens-Organisation in diesem Jahr nicht drin, meint das Management. Und auch um dies zu schaffen, muss man sich gewaltig anstrengen.

Am 1. April begann das erste vollständige Geschäftsjahr für Fujitsu Siemens Computers (FSC). Zeit für ein Kickoff-Meeting zur Einstimmung. Und so erfuhren am Freitag vergangener Woche im Neusser Swissotel mehr als 1.200 FSC-Vertriebsleute, wie hoch die Trauben in diesem Jahr hängen. Bernd Puschendorf, Sprecher der Deutschland-Geschäftsführung, forderte vor allem mehr Engagement im Notebook- und Server-Geschäft (Primergy) um verlorenes Terrain zurückzuerobern.

Auch im PC-Geschäft gibt es Verbesserungspotential. Obwohl FSC hier mit knapp 30 Prozent Marktanteil die Konkurrenten, wie Puschendorf mit süffisantem Lächeln bemerkte, "in die Rolle von Nischenanbietern" dränge, müsse man mehr tun. Vor allem im Mittelstand habe man "gepennt", bemerkte der für das Volumengeschäft verantwortliche Geschäftsführer Achim Berg. Dafür sei man von Maxdata abgestraft worden, die in diesem Bereich erheblich an Marktanteilen gewonnen haben und in diesem Segment deutlich vor FSC liegen. Hier will Berg zusammen mit den Vertriebspartnern so schnell wie möglich den eigenen Marktanteil auf zehn Prozent verdoppeln. Trotz der identifizierten Schwächen rechnet die deutsche FSC-Führung mit einem Umsatzzuwachs im Geschäftsjahr 2000/01 (30.3.) um 13 Prozent auf 3,993 Milliarden Euro. Getrieben werden soll das Wachstum vor allem durch das Enterprise-Geschäft, also den Bereich, für den Puschendorf verantwortlich ist. Hier hat sich der Hamburger eine Steigerung um immerhin 28 Prozent vorgenommen. Nachgerade bescheiden dagegen die Planung im Volumengeschäft (PCs, Notebooks, Intel-Server): Ein Wachstum um acht Prozent würde der Führungsetage schon reichen. Dennoch: Das Volumengeschäft ist mit den geplanten 2,38 Milliarden Euro nach wie vor deutlich größer als das Enterprise-Business.

Interessant auch: Während Fujitsu Siemens europaweit tief in der Verlustzone stecken soll, rechnet die deutsche Organisation mit einem respektablen Gewinn von 190 Millionen Euro. Keine Änderung in diesem Jahr, was die Vertriebsstrategie betrifft. Hier bleibt es bei dem dualen Konzept mit Direkt- und Partnervertrieb. An der Entscheidung, das gesamte Volumengeschäft über Partner abzuwickeln, wird nicht gerüttelt. Auch was einen eigenen Online-Shop betrifft, will FSC zumindest in diesem Jahr nichts tun, obwohl die Bad Homburger technisch und von der Infrastruktur her dazu durchaus in der Lage wären. Aber man möchte die Vertriebspartner nicht verärgern, zumal man gerade erst eine entsprechende Compaq-Initiative und die prompt folgende Empörung der Händler für sich ausgenutzt hat. (sic)

www.fujitsu-siemens.de

Zur Startseite