Fujitsu Siemens: Motherboards mit Intel- und SIS-Chipsätzen

31.07.2003
Neben zwei Motherboards mit Chipsätzen von Intel bringt Fujitsu Siemens auch ein Board mit einem SIS-Chipsatz auf den Markt. Während die Intel-Boards die Premium-Klasse bedienen sollen, ist das SIS-Board für den Value-Markt bestimmt.

Die beiden neuen Premium-Boards sind für Intels Pentium 4 bestimmt, während der SIS-Chipsatz außerdem ebenfalls auch mit einer Celeron-CPU zurechtkommt. Alle Boards unterstützen DDR-333- und DDR-400-Speichermodule. Das Mainboard "D1675" mit SIS-Chipsatz erlaubt den Einsatz von bis zu 3 GB Speicher bei DDR-333-Modulen (PC 2.700) und bis zu 2 GB bei DDR-400-Modulen (PC 3.200).

Die beiden mit dem Intel-Chipsatz 875P bestückten Boards gestatten die Aufrüstung des Speichers bis zu 4 GB, sowohl mit DDR-333 als auch mit DDR-400-Modulen.

Die Stromaufnahme der Boards ist sehr unterschiedlich. Während die mit den Intel-Chipsätzen bestückten Platinen rund zwölf Ampere bei der Zwölf-Volt-Versorgung fordern, benügt sich der SIS-Chipsatz mit knapp acht Ampere bei gleicher Spannung.

Schutzmechanismen sind wie immer inklusive

Wie bei Fujitsu-Siemens-Produkten üblich, sind die Schutzmechanismen der Boards vom Feinsten. Das beginnt mit einem integrierten Recovery Bios, geht über Sys-tem- und Bios-Passwortschutz, Boot- und Schreibschutz für Floppy und Harddisk und endet schließlich beim Schreibschutz für das Flash-Bios. Ebenfalls lassen sich Zugriffe über den seriellen oder parallelen Anschluss des PCs abwehren. Dass auch ein Boot-sektor-Virenwarner integriert wurde, dürfte inzwischen zum Siemens-Standard gehören. Einen speziellen Anschluss für einen Gehäuseschalter, der ein Öffnen der PC-Abdeckung signalisiert, wurde nur bei den auf Intel-Chipsätzen basierenden Boards integriert. Über einen solchen Schalter kann beispielsweise in Unternehmen das unberechtigte Öffnen eines PCs per Netzwerk an den Administrator gemeldet werden.

Die auf dem Canterwood-Chipsatz basierenden Boards "D1688" und "D1683" unterscheiden sich durch ihre mechanischen Abmessungen, das D1688 ist im normalen ATX-Format, das D1683 ist eine Mikro-ATX-Version. Dementsprechend konnten die Entwickler auf der größeren Variante sechs PCI-Steckplätzen unterbringen, während die Mikro-ATX-Version nur mit drei PCI-Steckplätzen aufwartet. Der AGP-Slot arbeitet mit einem Pegel von 1,5 Volt und unterstützt Grafikkarten von 2x bis 8x.

Beide Versionen besitzen zusätzlich zu den normalen IDE-Schnittstellen (Ultra DMA 100) jeweils zwei SATA-Ports (150 MB/s). Jeweils acht USB-2.0-Schnittstellen (vier intern, vier extern) sind pro Board verfügbar. Im Gegensatz zum kleineren Bruder bietet die ATX-Version auch noch zwei Firewire-Ports, davon ist aber nur eine an der Rückseite zugänglich. Der interne Anschluss kann zur Frontplatte geführt werden.

Um die PCs möglichst geräuscharm zu machen, verfügen die Boards über geregelte Lüftersteuerungen und zusätzlich über eine so genannte "Noise-Reduction-Technologie", die die Laufgeräusche der eingebauten Festplatten und optischen Laufwerke reduzieren soll.

Da Mikro-ATX-Boards meist in sehr kleine Gehäuse eingebaut werden, ist eine Überwachung der Innentemperatur sehr wichtig. Deshalb verfügt auch nur das D1683 über einen speziellen Temperatursensor, der diese Größe abfragt und gegebenenfalls Alarm schlägt.

Für den Massenmarkt bestimmt: das D1675

Speziell für den Massenmarkt hat Fujitsu Siemens das D1675 mit SIS-Chipsatz entwickelt. Dementsprechend wurden auch die Features angepasst. Aber bis auf Kleinigkeiten entspricht das Board den beiden oben vorgestellten Canterwood-Platinen. SATA-Schnittstellen sind nicht vorhanden, dafür unterstützen die IDE-Schnittstellen auch Ultra DMA 133. Der AGP-Slot ist ebenfalls für 2x- bis 8x-Grafikkarten ausgelegt. USB-2.0-Schnittstellen sind sechsmal vorhanden, Firewire gehört inzwischen auch zum guten Ton im Consumer-Segment und ist deshalb ebenfalls auf dem Board integriert. Für Musikfreunde besitzt das Board zusätzlich einen SP/DIF-Ausgang, den die beiden Canterwood-Boards leider nicht bieten. Fujitsu Siemens geht davon aus, dass diese Boards nur in Privatwohnungen stehen, deshalb sind keine Features gegen unberechtigtes Öffnen vorgesehen.

Aber in Deutschland gehört Geräuscharmut mit zu den besten Verkaufsargumenten. Deshalb haben die Entwickler neben den temperaturgeregelten Lüftern auch in dieses Board ihre Noise-Reduction-Technologie für Festplatten und optische Laufwerke integriert.

www.fujitsu-siemens.com

ComputerPartner-Meinung

Mit dem D1675 leitet Fujitsu Siemens eine neue Ära im Motherboard-Bau ein. Bislang haben die Augsburger nur Chipsätze von Intel verbaut - zugegeben, auch VIA war mal mit von der Partie. Nun bringt das Unternehmen ein Mainboard für den Massenmarkt mit SIS-Chipsatz heraus. Wenn das Board preiswert und in der gewohnten Fujitsu-Siemens-Qualität gefertigt wird, könnte das ein Verkaufsschlager werden. (jh)

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