Fujitsu sucht Techologiepartner - Lenovo nicht im Gespräch

04.11.2008
TOKIO (Dow Jones)--Der Elektronikhersteller Fujitsu sucht nach Technologiepartnern für seine europäische Sparte Personalcomputer. Dies sagte Fujitsu-Präsident Kuniaki Nozoe am Dienstag und fügte aber hinzu, man habe kein Interesse daran, den chinesischen Wettbewerber Lenovo als Joint-Venture-Partner einzuladen. "Wir sprechen nicht mit Lenovo", so Kuniaki Nozoe.

TOKIO (Dow Jones)--Der Elektronikhersteller Fujitsu sucht nach Technologiepartnern für seine europäische Sparte Personalcomputer. Dies sagte Fujitsu-Präsident Kuniaki Nozoe am Dienstag und fügte aber hinzu, man habe kein Interesse daran, den chinesischen Wettbewerber Lenovo als Joint-Venture-Partner einzuladen. "Wir sprechen nicht mit Lenovo", so Kuniaki Nozoe.

Am Berichtstag hatte die deutsche Siemens nach monatelangen Spekulationen den Verkauf seiner Anteile am Gemeinschaftsunternehmen Fujitsu Siemens Computers (FSC) mitgeteilt. Der Joint-Venture-Partner Fujitsu übernimmt die 50-prozentige Beteiligung von Siemens zum Preis von 450 Mio EUR.

Im September berichtete die Zeitung "Euro am Sonntag", Fujitsu Siemens Computers drohe die Zerschlagung. Demnach soll Fujitsu den Siemens-Anteil nur in einem ersten Schritt übernehmen und das Endkunden-Geschäft anschließend weiterverkaufen. Als möglicher Käufer gelte in Branchenkreisen Lenovo. Fujitsu soll vor allem an der Geschäftskundensparte interessiert sein.

Nozoe sagte am Berichtstag weiter, das Gemeinschaftsunternehmen, dass ab April zur vollständigen Tochter wird, soll im kommenden Geschäftsjahr 2009/10 einen Gewinn schreiben. Für das laufende Jahr werde mit einem Nettoverlust von 100 Mio EUR kalkuliert. Der Manager fügte hinzu, es sei kein Stellenabbau in der Sparte geplant.

Fujitsu Siemens Computers hatte im vergangenen Geschäftsjahr, das zum 31. März endete, einen Umsatz von rund 6,6 Mrd EUR und einen Vorsteuergewinn von 105 Mio EUR erzielt. Der Siemens-Vorstandsvorsitzende Peter Löscher hatte sich in der Vergangenheit häufiger schon unzufrieden mit der Performance des Ventures gezeigt und somit indirekt eine Trennung im Rahmen der Portfolioschärfung angedeutet.

Das Joint Venture FSC wurde 1999 von Fujitsu und Siemens mit einer Laufzeit von mindestens zehn Jahren gegründet. Vertraglich hatten beide Seiten die Möglichkeit, den Vertrag zum Gemeinschaftsunternehmen ein Jahr vor Ende der Laufzeit zu kündigen. Das Prozedere für diesen Fall war vertraglich festgelegt und räumte der Partei, der der Vertrag gekündigt wird, ein Vorkaufsrecht ein.

FSC produziert PCs und Notebooks, bietet aber auch IT-Infrastrukturlösungen und Dienstleistungen an. In ganz Deutschland arbeiten rund 6.200 Menschen für den Computerhersteller und insgesamt hat FSC rund 10.200 Beschäftigte. Zu den wichtigsten Standorten in Deutschland gehören Augsburg, München, Paderborn, Sömmerda und Bad Homburg.

Webseite: http://www.fujitsu-siemens.com - Von Yuzo Yamaguchi, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 - 29725 108, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/cbr/kla

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