Geeignete Mitarbeiter sollen übernommen werden

Fujitsu verkauft Mainboard-Fertigung in Augsburg an Kontron

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Die Übergabe des Augsburger Fujitsu-Werks an Kontron ist für Oktober 2019 vorgesehen. Kontron will dann das bisherige Fujitsu-Mainboard-Geschäft weiterführen und die Kunden „auf gewohnt hohem Niveau“ bedienen. Damit soll der Fortbestand eines wichtigen Teils des Fujitsu-Standorts gesichert sein.

Die Kontron S&T AG, Tochterunternehmen des österreichischen Systemhauses S&T AG und Anbieter von IoT- und Embedded Computing-Technologie, übernimmt das Industrial-Mainboard-Geschäft von Fujitsu in Augsburg. Die Transaktion bedarf noch der Zustimmung der Kartellbehörden. Wird diese erteilt - wovon offenbar ausgegangen wird - soll die Übernhame bereits im Oktober 2019 erfolgen. Finanzielle Details haben die Beteiligten nicht bekannt gegeben.

"Das erstklassige Mainboard-Portfolio von Fujitsu wird mit unseren IoT-Software und -Services für IoT, Industrie 4.0 und Künstliche Intelligenz ideal ergänzt. Zusätzlich kennt Kontron die Anforderungen der bestehenden Kunden und setzt mit der Übernahme ein klares Zeichen als zukunftsorientierter Arbeitgeber in Bayern", erklärt Carlos Queiroz, COO der Kontron-Mutter S&T AG.
"Das erstklassige Mainboard-Portfolio von Fujitsu wird mit unseren IoT-Software und -Services für IoT, Industrie 4.0 und Künstliche Intelligenz ideal ergänzt. Zusätzlich kennt Kontron die Anforderungen der bestehenden Kunden und setzt mit der Übernahme ein klares Zeichen als zukunftsorientierter Arbeitgeber in Bayern", erklärt Carlos Queiroz, COO der Kontron-Mutter S&T AG.
Foto: S&T AG

Fujitsu hatte die Fertigung in Augsburg nach dem Ende des Joint Ventures mit Siemens aufrechterhalten und sie jahrelang immer wieder als Trumpfkarte im Wettbewerb mit anderen Server-, PC-und Notebook-Herstellern bezeichnet ("Wir sind der einzige PC-Fertiger in Deutschland!"). Das regionale Management sah das Informationen von ChannelPartner zufolge auch 2018 noch so, übergeordnete Manager hielten das moderne Werk in Europa aber nicht mehr für erforderlich. Dazu dürfte auch beigetragen haben, dass das Unternehmen das Geschäft mit Endgeräten Ende 2017 in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Lenovo ausgelagert hatte. Im Oktober 2018 kam dann trotz aller früher ausgegebenen Durchhalteparolen und Bekenntnissen zum Standort Augsburg die Nachricht, dass die Fertigung in Augsburg Ende September 2020 aufgegeben werden soll.

"Mit Kontron übernimmt ein anerkannter Anbieter von Embedded Computing unser Motherboard-Geschäft. Wir freuen uns, dass unsere Kunden mit diesem Schritt von einer Fortsetzung unseres qualitativ hochwertigen Portfolios profitieren. Für sie bedeutet die Entscheidung Kontinuität und Planungssicherheit und sie wird auch helfen, Arbeitsplätze in Augsburg zu erhalten", sagt Rupert Lehner, Head of Fujitsu Central Europe and EMEIA Products.
"Mit Kontron übernimmt ein anerkannter Anbieter von Embedded Computing unser Motherboard-Geschäft. Wir freuen uns, dass unsere Kunden mit diesem Schritt von einer Fortsetzung unseres qualitativ hochwertigen Portfolios profitieren. Für sie bedeutet die Entscheidung Kontinuität und Planungssicherheit und sie wird auch helfen, Arbeitsplätze in Augsburg zu erhalten", sagt Rupert Lehner, Head of Fujitsu Central Europe and EMEIA Products.
Foto: Fujitsu

Die modernen Anlagen und die qualifizierten Mitarbeiter weckten sofort Begehrlichkeiten bei regionalen Unternehmen. Wie ChannelPartner Anfang 2019 erfuhr, liefen bereits damals diverse Gespräche, wie die Anlagen in passende Einheiten für den Verkauf und für den weiteren Betrieb unterteilt werden können und wie möglichst rasch sichergestellt werden kann, dass die qualifizierten Mitarbeiter einen Besitzerwechsel mitmachen. Mit der Übernahme der Mainboard-Fertigung, dem Herzstück des Augsburger Fujitsu-Werks, durch die ebebfals in Augsburg ansässige Kontron S&T AG ist ein wesentlicher Schritt auf diesem Weg getan.

"Für Kontron ist die Übernahme des Embedded-Motherboard-Geschäfts von Fujitsu Technology Solutions ein strategischer Schritt, um die Produkte mit eigener IoT-Software-Technologie zu ergänzen", teilt der Käufer mit. Es will zudem "geeigneten Mitarbeitern von Fujitsu Technology Solutions mit relevanten Qualifikationen in den Bereichen Forschung, Entwicklung, Produktion und Vertrieb Beschäftigungsmöglichkeiten anbieten". Mit ihnen will es "das bisherige Fujitsu-Mainboard-Geschäft auf dem hohen Niveau an Expertise und Fertigkeiten fortführen", teilt Kontron mit.

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