Fusion bei SBC-Distributoren: Centia und Adtcom

23.10.2003
Zwei Distributoren aus dem Server-based-Computing-Segment machen künftig gemeinsame Sache: die britische Centia und die Schweizer Adtcom. Die neue Allianz wird unter dem Namen Centia Europe im Markt antreten. Von ComputerPartner-Redakteurin Cornelia Hefer

Anfang Oktober verkündeten der britische Distributor Centia (http://eur.centia.co.uk) und der Schweizer Großhändler Adtcom (www.adtcom.com) ihre Entscheidung zu fusionieren. Die so entstandene Allianz dürfte für beide Seiten Sinn machen. Denn beide Unternehmen ergänzen sich in puncto Ausrichtung und Angebotsportfolio. Die britische Mannschaft von Centia hat ihren Schwerpunkt im Softwaregeschäft. Zum Beispiel als "einer der führenden Citrix-Distributoren", so lautet die Selbsteinschätzung des Unternehmens. Adtcom legt seinen Fokus dagegen auf die Bereiche Thin-Client-Hardware mit Herstellern wie Wyse und Neoware sowie Server-based-Computing-Software. Trotz des Namens Centia Europe seien beide Unternehmen auch nach der Fusion "gleichberechtigte Partner", wie Thomas Ahlemeyer, Country Manager für die D-A-CH-Region und bisher bei Adtcom in Lohn und Brot, betont. Zwei Gründe führt der Manager für die Fusion an: Beide Spezialdistributoren seien im gleichen Segment tätig, da liege es auf der Hand, "das Soft- und Hardwareportfolio beider Firmen auf europäischer Ebene zusammenzulegen", begründet Ahlemeyer den Schritt. "Außerdem haben beide Unternehmen den gleichen Investor, Indigo-Capital, im Rücken, der eine Fusion bereits im Vorfeld befürwortete", führt der Manager weiter aus.

Änderungen beim Produktportfolio liegen auf der Hand: Centia wird das Thin-Client-Angebot von Adtcom künftig zusätzlich im englischen Markt vertreiben. Im Gegenzug wird Adtcom Softwareprodukte, in der Hauptsache zur Serveroptimierung, für die D-A-CH-Region aus dem Centia-Portfolio übernehmen. Ausnahme bleibt dabei aber Citrix. "Adtcom hat hierzulande die Citrix-Alternative "New Moon" von Tarantella auf- und ausgebaut. Das läuft gut. Es wäre für uns jetzt strategisch unklug, einen Wettbewerber ins Portfolio zu nehmen", stellt Ahlemeyer klar. 2002 setzte Centia nach eigenen Angaben 25 Millionen Euro um, Adtcom 16 Millionen. Laut Ahlemeyer arbeitet der Distributor in der D-A-CH-Region "regelmäßig mit 200 Partnern zusammen". Darunter seien die großen Systemhäuser wie Bechtle, Compunet und T-Systems, aber auch mittelständische und kleine Firmen. Über die Vorgaben und Ziele für das laufende beziehungsweise kommende Geschäftsjahr wollen sich die Unternehmen erst in den nächsten Wochen äußern.

Meinung der Redakteurin

Die Fusion der beiden Spezialdistributoren macht Sinn: Die Ergänzung im Lieferanten- und somit Produktportfolio passt zusammen. Und die beiden Unternehmen können so ihre Präsenz in den europäischen Märkten vergrößern, was wiederum im Interesse der großen Hersteller sein dürfte.

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