Gartner: Virtualisierung ist sündteuer

14.05.2007
Laut Marktforscher Gartner ist Virtualisierung unvermeidlich. Sie boomt - aber sie ist sehr teuer und will gut bedacht sein.

Auf Gartner's Business-Treffen in Sydney ließ Analyst Thomas Bittman die Katze aus dem Sack: Virtualisierung boomt - aber sie ist sehr teuer. Der Analyst begründete seine Ansicht damit, dass die Umstellung von klassischer Unternehmens-IT auf prozessbasierende Virtualisierung erhebliche, wenn nicht grundlegende Konsequenzen für die Lizenzierung und Wartung nach sich ziehe. Zudem müsste der Umgang mit neuen Technologien wie zum Beispiel Video-Applikationen in solchen Virtualisierungs-Szenarien genau bedacht werden. Und er konstatierte, Virtualisierung sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt einfach teuer.

Zwar rechnet der Gartner-Analyst fest damit, dass in naher Zukunft Virtualisierung als ein fester Bestandteil von Hard- und Software kostenlos erhältlich sein werde, doch auch diese Dreingabe ändere nichts daran, dass Virtualisierung zu gravierenden Eingriffen in die bestehende IT führen werde.

Was die Zukunft der virtuellen Maschinen selbst anbelangt, so prognostizierte Bittman für das Jahr 2009 weltweit über vier Millionen Maschinen. Derzeit laufen laut Gartner weltweit rund 540.000 virtuelle Rechner. Bittman sagte ferner, der potenzielle Markt könne noch viel größer ausfallen, wenn Unternehmen nicht allein auf Virtualisierung und Server-Konsolidierung schauten, sondern vielmehr auf eine gut verwaltete, den Geschäftsprozessen entsprechende IT-Infrastruktur.

Daran mangele es aber noch. Zum Beweis führte er eine hauseigene Befragung von 700 Gartner-Kunden vom November 2006 an, die zeige, dass die meisten Unternehmen noch am Anfang des Aufbaus einer gut verwalteten IT-Infrastruktur und deren Betrieb steckten.

"Virtualisierung ohne gute Verwaltung ist gefährlicher als Virtualisierung von vornherein gar nicht zu verwenden", sagte der Analyst auf der Hausmesse in Australien. Automatisierung sei der "kritische nächste Schritt für Unternehmen, um Virtualisierungs-Wildwuchs zu verhindern, der nicht viel besser ist als Server-Wildwuchs".

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