Gast-Kolumne: Erfolgreich sein mit CE-Produkten: Neue Vertriebstypen braucht das Land

26.07.2007
Michael Schidlack verantwortet den Kompetenzbereich CE & Digital Home beim Bitkom. Für uns beleuchtet er regelmäßig den CE-Markt in Deutschland und zeigt auf, wie der Fachhändler mit CE erfolgreich sein kann.

Industrie und Consumer brauchen neue, spezialisierte Vertriebstypen im Fachhandel - wie in den USA den "Installing Dealer Channel for Residential Markets".

Breitbanddurchdringung der Haushalte treibt Installation von Heimnetzwerken voran

In den USA werden Ende 2007 rund 58 Prozent aller Haushalte über einen Breitbandanschluss verfügen und 38 Prozent aller Haushalte über ein Heimnetzwerk. Nach einer Studie der MBG-Management Business Group, Bad Homburg, wird ein Heimnetzwerk in den USA vor allem genutzt, um den Breitbandanschluss im Haushalt zu verteilen, kabellos auf Geräte zugreifen zu können, auf Drucker gemeinsam zugreifen zu können sowie Inhalte zentral zu archivieren oder vom PC auf CE-Geräte zu übertragen beziehungsweise zwischen CE-Geräten (TV/Audio) auszutauschen.

Wer ermöglicht dem Endkunden eine funktionierende, vernetzte IT- und CE-Infrastruktur in den USA?

In den USA gibt es - anders als in Deutschland - auf Konvergenzprodukte spezialisierte Vertriebstypen, die sogenannten "Custom Installer". Diese verkaufen Geräte, betreuen Bauherren, Haus- und Wohnungseigentümer und vernetzten klassische CE- sowie neue ITK-Anwendungen miteinander. Es gibt spezialisierte Installer für bestimmte Anwendungsgebiete (zum Beispiel Home Theater, Audio Systems, Home Control) oder auch Generalisten für alle Technologien und Anwendungen.

Nach Schätzung von Bitkom und MBG lag 2006 der Gesamtumsatz aller Custom Installer zusammen bei acht Milliarden (!) Dollar (Hardware und Service). Diese verteilen sich hauptsächlich auf den Bereich Audioinstallationen mit rund 2,2 Milliarden, Home-Theater-Lösungen mit rund 2,1 Milliarden Dollar und Home-Control-Anwendungen für rund 1,6 Milliarden Dollar. Der Rest besteht aus Verkabelungen, Licht, Security und PC-Vernetzung. Der Markt ist nicht nur groß, er wächst auch weiterhin rasant.

Nach Untersuchungen von MBG setzen 58 Prozent der Custom Installer pro Jahr weniger als eine Million Dollar um, 22 Prozent zwischen ein und drei Millionen Dollar, 12 Prozent zwischen drei und neun Millionen und 8 Prozent über zehn Millionen Dollar. Rund 40 Prozent der Custom Installer konnten ihren Umsatz 2006 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 20 Prozent steigern. 34 Prozent haben bis zu vier fest angestellte Mitarbeiter, 26 Prozent zwischen fünf und zehn Mitarbeiter, weitere 11 Prozent zwischen elf und fünfzehn Angestellte.

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