Gebrauchte Software: erste Wahl aus zweiter Hand?

08.08.2006

Zu begründen ist dies mit der unklaren Rechtslage sowie das dem Geschäftsmodell der "Used Software Broker" zugrunde liegenden kritischen Masse. Solch ein System wird wesentlich durch die Anzahl der Markteilnehmer bestimmt, die ein identisches oder ein vergleichbares Produkt nachfragen oder anbieten. Somit sind kann das Geschäftsmodell "gebrauchte Software" nur dann funktionieren, wenn ausreichend viele Ein- und Verkäufer da sind. Außerdem müssen die Preise für die "gebrauchte" Software transparent und marktgerecht sein.

Zusammenarbeit zwischen Händler, Lizenzspezialist und Dienstleister

Soll dieses Geschäftsmodell von Erfolg gekrönt sein, muss es unbedingt weiterentwickelt werden. Deshalb ist es notwendig, dass die führenden Gebraucht-Software-Anbieter mit den anderen Marktteilnehmern kooperieren. Da geht es um Zusammenarbeit zwischen Händlern, Lizenz-Management-Spezialisten und den bei Kunden tätigen IT-Dienstleistern. Erst dann erhält der Anwender mit gebrauchter Software einen echten Mehrwert und der dazu gehörige Markt würde aufblühen.

Aufgrund sich häufender Anfragen von Kunden erstellt die Experton Group aktuell eine Analyse, die die Facetten der kontrovers diskutierten Gebraucht-Software-Thematik untersucht. Die Basis dieser Ausarbeitung sind zahlreiche Gespräche mit Anwendern, Anbietern sowie eine umfangreiche Betrachtung der aktuellen Lizenzmodelle. "Durch den Kauf oder den Verkauf von gebrauchter Software können Anwenderunternehmen das ohnehin knappe Budget der IT-Abteilungen entlasten beziehungsweise aufstocken", meint Axel Oppermann von der Experton Group.

Da die Einschätzungen zu "falsch lizenzierter" Software durchaus unterschiedlich sind und ein Verstoß gegen das Urheberrecht strafrechtlich verfolgt werden kann, sollten interessierte Käufer, die den Gebrauchtmarkt als Alternative sehen, zwingend auf individuelle Einschränkungen in den Lizenzverträgen achten. Ferner muss der organisatorische Aufwand bei de Beschaffung in den Kaufpreis einbezogen werden, rät der Marktforscher. Neben dem Angebot von gebrauchter Software sollten unbedingt auch Leasing- oder Mietoptionen in Betracht gezogen werden. Möglicherweise sind diese Alternativen unterm Strich doch billiger als der Kauf von "gebrauchter" Software. (rw)

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