Gedämpfte Zuversicht im Juni

15.07.2004
Anfang 2003 rief Cisco Systems gemeinsam mit Techconsult den "IT-Mittelstandsindex" ins Leben. In einer monatlichen Befragung werden Lage und Erwartungen bezüglich Umsatz und IT-Investitionen bei den Entscheidern der mittelständischen Wirtschaft eingefangen. Von ComputerPartner-Redakteurin Ulrike Goressen

Im Juni 2004 blieben die Einschätzung des deutschen Mittelstands zu seiner aktuellen wirtschaftlichen Situation und seine Investitionsbereitschaft in IT- und TK-Technologie auf hohem Niveau. Die wirtschaftlichen Erwartungen an die kommenden Monate sind jedoch vorsichtiger als noch im Mai.

Die auffälligste Entwicklung im Juni war der deutliche Rückgang der Zukunftserwartungen. So ging der Optimismus hinsichtlich der kommenden drei Monate von 129 auf 116 Zähler zurück. Das Sommerloch macht sich bereits bemerkbar. Die Frage nach den derzeit und in den nächsten Monaten relevanten allgemeinwirtschaftlichen Themen deutet auf eine bestehende Verunsicherung im Mittelstand hinsichtlich der wirtschaftlichen Lage und der Wirtschaftspolitik hin. Dennoch haben sich Zukunftsaussichten und Lagebeurteilung gegenüber dem Vorjahr verbessert.

Noch stärker ist der Fortschritt gegenüber dem Vorjahresmonat mit Blick auf die Lagebewertung, die sich um 20 Zähler verbesserte und ins Positive rutschte. Für den IT-Markt sind aktuell keine Veränderungen von Lage oder Stimmung zu registrieren. Beide Indices verharren auf hohem Niveau. Das wichtigste Thema für die IT-Verantwortlichen ist und bleibt die Sicherheit von Daten und Datenübertragung.

Der Lageindex des Kommunikationsmarktes gab im Juni etwas nach. Dieser Rückgang wird von den Mittelständlern selbst als vorübergehende "Delle" wahrgenommen, da der Erwartungsindex für die kommenden Monate von 104 auf 108 Zähler wuchs. Verlässliche treibende Kraft des Kommunikationsmarktes bleibt die IT-Sicherheit.

Die beste Investitionslaune ist weiterhin im Markt für Hardware anzutreffen. Mit 117 Punkten ging der Index im Vergleich zum Mai nur leicht um 2 zurück. Angesichts des konstant bei hohen 123 Zählern liegenden Indikators der Ausgabenplanungen ist ein Ende des Hardware-Booms im Mittelstand vorerst nicht in Sicht. Der größte Sprung gelang dem Softwaresektor. Der Indikator der getätigten Investitionen in extern beschaffte Programme stieg von 109 auf 115 Zähler. Die Investitionsplanungen bleiben auf dem gleichen Level wie im Mai.

Im Markt für externe IT- und TK-Dienstleistungen herrscht Zurückhaltung. Diese Entwicklung lässt sich am Ausgabenindex ablesen, der von 103 auf gut 100 Punkte sank, sodass sich aktuell die Mittelständler mit gewachsenen und reduzierten Service-Spendings annähernd die Waage halten. Für die kommenden Monate sind jedoch wieder steigende Beträge geplant.

Meinung der Redakteurin

Nur das drohende Sommerloch kann in den kommenden Monaten die anhaltend positive Laune des Mittelstands und damit seine Investitionslust in IT- und TK-Produkte etwas schmälern. Zur Freude des Fachhandels stehen Hard- und Softwareware aber immer noch hoch im Kurs und können somit die Zurückhaltung bei den Ausgaben für Dienstleistungen etwas kompensieren.

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