Psycho- und Neuropharmaka

Gedopte Arbeitnehmer immer mehr Normalzustand

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Immer mehr Arbeitnehmer greifen zu leistungssteigernden Mitteln, um den Anforderungen des modernen Arbeitslebens gerecht werden zu können. Einer Untersuchung der Deutschen Angestellten-Krankenkasse nach nehmen bereits rund fünf Prozent der Beschäftigten dopende Medikamente, um den Anforderungsprofilen vieler Arbeitgeber nach Ausdauer, Stressresistenz, Aufmerksamkeit, Erinnerungsvermögen und Kreativität überhaupt zu erfüllen. Arbeitspsychologen und Mediziner warnen indes vor enormer Suchtgefährdung.

Immer mehr Arbeitnehmer greifen zu leistungssteigernden Mitteln, um den Anforderungen des modernen Arbeitslebens gerecht werden zu können. Einer Untersuchung der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK) nach nehmen bereits rund fünf Prozent der Beschäftigten dopende Medikamente, um den Anforderungsprofilen vieler Arbeitgeber nach Ausdauer, Stressresistenz, Aufmerksamkeit, Erinnerungsvermögen und Kreativität überhaupt zu erfüllen. Arbeitspsychologen und Mediziner warnen indes vor enormer Suchtgefährdung.

Aufputschmittel keine Seltenheit

"Tatsache ist, und das belegen internationale Studien, dass der Druck am Arbeitsplatz in den vergangenen Jahren massiv zugenommen hat. Viele Angestellte sind auch angesichts großer Restrukturierungen in den Unternehmen aufgrund der Angst um den Arbeitsplatz dazu bereit, unter schwierigsten Bedingungen zu arbeiten", erklärt Michael Lenert, Arbeitspsychologe bei der Arbeiterkammer Wien. Dem Fachmann nach ist es nicht ungewöhnlich, dass Mittel genommen werden, die in schleichende Abhängigkeit führen.

Die Einnahme leistungssteigender Präparate verfehlt langfristig gesehen jedoch ihre Wirkung. So haben Untersuchungen gezeigt, dass davon abhängige Mitarbeiter weniger produktiv sind. "Angesichts der Krise und damit einhergehender Angst um den eigenen Arbeitsplatz legt dies die Befürchtung nahe, dass es zu einem weiteren Doping-Anstieg kommt", schätzt Lenert. Es sei ein Trugschluss zu glauben, dass Alltagsdoping mit Kaffee oder Energy Drinks langfristig hilft. Problematisch sei, dass viele bereits zu verschreibungspflichtigen Medikamenten greifen.

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