Fachkräfte und Sachbearbeiter an der Spitze

Gehälter in Deutschland steigen langsamer

09.09.2009
Die Wirtschaftskrise schlägt sich auf die Einkommensentwicklung nieder, sagt eine Hewitt-Studie.

Die Wirtschaftskrise dämpft die Gehaltsentwicklung in Deutschland. Nach einer ersten Zwischenbilanz der aktuellen Studie "Global Salary Increase Survey" der Personalmanagement-Beratung Hewitt Associates steigen die Gehälter 2009 in Deutschland über alle Branchen und Hierarchieebenen hinweg voraussichtlich nur um 2,1 Prozent. Noch im Februar lagen die Erwartungen bei rund 3,2 Prozent und Mitte 2008 sogar bei 3,9 Prozent. Für 2010 rechnen die Unternehmen mit einer durchschnittlichen Gehaltssteigerung von 2,7 Prozent.

Die größten Gehaltserhöhungen erhalten in diesem Jahr Fachkräfte und Sachbearbeiter: Ihre Vergütung steigt um durchschnittlich 2,3 Prozent. Die Bezüge des Topmanagements hingegen werden 2009 um lediglich 1,9 Prozent erhöht. 2010 werden sie aber voraussichtlich mit drei Prozent wieder die höchsten Gehaltssteigerungen erhalten. "Interessant ist, dass Unternehmen für das kommende Jahr deutlich höhere Anpassungen prognostizieren, folglich also von einer verbesserten wirtschaftlichen Situation ausgehen", sagt Marco Reiners, Leiter des Bereichs Vergütungsberatung von Hewitt Associates.

Mitarbeiterbindung steht trotz Sparmaßnahmen im Vordergrund

In der Krise reduziert knapp ein Drittel der Unternehmen die Zahl der Beförderungen. Gleichzeitig kürzen sie die Gehälter ihrer Mitarbeiter nur selten, sondern versuchen eher diese an sich zu binden. Nur zwischen zehn und zwanzig Prozent der Unternehmen planen aktuell Einsparungen bei der Vergütung, wobei Gehaltserhöhungen eher selektiv den Top-Performern gewährt werden. Zusätzlich strukturieren Unternehmen ihre Bonussysteme um: Etwa jede achte Firma richtet die variable Vergütung stärker an Leistungszielen aus. "Die Unternehmen haben erkannt, dass eine wichtige Quelle ihrer Profitabilität ihre qualifizierten Mitarbeiter sind, die nach der Krise wieder stärker nachgefragt sein werden", sagt Marco Reiners.

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