Geheimprojekt der Deutschen Telekom

27.01.2005

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Deutsche Telekom AG

T-Com Zentrale

Bereichsvorstand

Herrn Achim Berg

Friedrich-Ebert-Allee 140

53113 Bonn

München, 24.01.2005

Geheimprojekt der Deutschen Telekom

Sehr geehrter Herr Berg,

Anfang dieses Jahres ging das anhängende Foto durch die Presse. Angeblich handelt es sich um das weltweit größte funktionierende Mobiltelefon (drei Meter), und es soll daher in das Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen werden.

Mir war sofort klar, dass dies nur die halbe Wahrheit sein kann. Denn wer, bitteschön, baut ein drei Meter hohes Handy, nur um damit ins Guinness-Buch der Rekorde zu kommen (das ja nicht annähernd so groß ist)?! Ich wusste: Da steckt mehr dahinter. Und ich wollte es wissen. Daher habe ich meine besten Journalisten beauftragt, die wahren Hintergründe ans Tageslicht zu bringen.

Das Ergebnis: Hinter dem abgebildeten King-size-Handy steht natürlich die Telekom. Ich hab's geahnt. Die Hintergründe: Wie man weiß, verdrängt das Mobiltelefon mehr und mehr das Festnetz. Um diese Entwicklung nicht zu verschlafen, plant die Telekom, sämtliche öffentliche Telefone (die früheren Telefonzellen) durch Handys zu ersetzen. Dass diese eine ordentliche Größe haben müssen, ist klar. Erstens, damit man sie sieht, und zweitens, damit sie nicht geklaut werden.

Ein Weiteres kommt hinzu: Die Telekom will natürlich vor allem auch das junge Publikum ansprechen. Nun haben Umfragen ergeben, dass Handys bei Jugendlichen überraschenderweise total angesagt sind. Schon allein wegen der SMS-Funktion. Und mit den üblichen Festnetzgeräten an den Stationen lassen sich bekanntlich keine SMS verschicken.

In Wahrheit gibt es auch nicht nur ein einziges Drei-Meter-Handy, sondern Tausende. Unsere Ermittlungen haben ergeben, dass Sie für die Unterbringung der Geräte Teilbereiche der Logistikzentren von Tech Data in Moers und Bischofsheim angemietet haben, da soll ja jede Menge Platz frei sein. Pünktlich zum 1. April soll dann die bundesweite Auslieferung der Geräte stattfinden.

Warum dieses Projekt bei der Telekom noch top-secret ist? Ganz klar: um die Strahlendiskussion zu vermeiden. Vermeiden lässt sie sich natürlich nicht, aber wenn die Dinger erst mal stehen, dann stehen sie.

Raffiniert, sehr geehrter Herr Berg, das muss ich schon sagen. Den geplanten Namen "Standy" für die Telefonstationen würde ich mir an Ihrer Stelle aber nochmal überlegen.

Mit freundlichen Grüßen

Damian Sicking

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