Vorsicht bei Verkauf auf Rechnung

Geisterbestellungen ärgern Amazon-Händler

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Händler, die bei Amazon verkaufen, haben derzeit verstärkt Ärger mit Bestellungen auf Rechnung: Immer häufiger wissen die Empfänger von der Bestellung offenbar gar nichts. Manche der Empfänger haben nicht einmal ein Amazon-Konto.
Aktuell häufen sich Fälle, bei denen sich bei Amazon-Händlern Kunden melden, die von Unbekannten für ihre Adresse auf Rechnung bestellte Pakete erhalten.
Aktuell häufen sich Fälle, bei denen sich bei Amazon-Händlern Kunden melden, die von Unbekannten für ihre Adresse auf Rechnung bestellte Pakete erhalten.
Foto: No-Mad - shutterstock.com

Aktuell sorgt bei Händlern, die über Amazon verkaufen, eine neue, allerdings merkwürdige Masche für Ärger: Bei Bestellungen auf Rechnung stellt sich immer häufiger heraus, dass die Paket- und Rechnungsempfänger die Ware gar nicht bestellt haben. Teilweise findet sich die vermeintliche Bestellung nicht in der Bestellübersicht in deren Amazon-Benutzerkonto, teilweise sind sie nicht einmal Amazon-Kunden.

Wie das vom "Händlerbund" betriebene Amazon Watchblog berichtet, haben sich mehrere Händlerbund-Mitglieder mit derartigen Fällen beim Händlerbund gemeldet. Völlig unklar sei, wer von derartigen Aktionen profitiert: Im Gegensatz zu den als "Brushing" bekannt gewordenen, unbestellten aber schon bezahlten Amazon-Paketen, bei denen es den Initiatoren um gute Bewertungen geht, spielt hier der Wunsch, Sternchen einzuheimsen, keine Rolle. Auch Unterschlagung der Ware ist kein Motiv, da die Pakete ja ihren Empfänger erreichen - selbst wenn der sie gar nicht haben will.

Ärgerlich ist die Sache dennoch für alle Betroffenen: Empfänger müssen sich bei Amazon oder dem Händler melden. Und Händler müssen sich um die seltsamen Geisterbestellungen kümmern. Eines der Händlerbund-Mitglieder berichtet an Spitzentagen von bis zu 20 Kunden, die sich nach dem Empfang solcher Pakete bei ihm melden. Dadurch entsteht ein erheblicher, unnötiger Aufwand.

Der Händlerbund geht davon aus, dass für die Bestellungen ein dupliziertes Konto eingerichtet wurde und die persönlichen Daten missbraucht werden. Betroffene sollten daher nicht nur den Verkäufer, sondern auch Amazon und die Polizei informieren. Auch Händler sollten derartige Fälle an Amazon melden. Bei Amazon informiert eine Hilfeseite darüber, wie sich Verbraucher beim Erhalt ungewollter Pakete verhalten sollten und wie sie die melden können.

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